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  7. "Mysteriöse Kriminalfälle der DDR": ZDF-Sendung zeigt Mord an Wolmirstedter Ralf S.

"Mysteriöse Kriminalfälle der DDR"  True Crime: Schockierender Fund nach Ehestreit - Es war kein Fußball, sondern ...

Die Polizei dachte, Ralf S. aus Wolmirstedt sei nach einem Streit mit seiner Frau in den Westen geflohen. Doch Monate später kam es zu einem schockierenden Fund in der Nähe von Magdeburg ...

Von Tim Müller 12.06.2024, 12:31
In diesem Erdloch fand ein Passant in einem Waldstück nahe Magdeburg den Schädel von Ralf S.
In diesem Erdloch fand ein Passant in einem Waldstück nahe Magdeburg den Schädel von Ralf S. Foto: ZDF/BStU

Wolmirstedt/DUR. Zum Frauentag erhielt Margita S. am 8. März 1975 einen Blumenstrauß von Ehemann Ralf. Trotz der schönen Geste stritten die beiden sich am selben Abend lautstark.

Laut eines Kriminalpolizisten aus der damaligen Zeit gab es in der Ehe langjährige Alkoholprobleme, Streitigkeiten waren an der Tagesordnung. Die beiden waren bereits einmal geschieden, heirateten aber erneut und wollten es noch einmal miteinander probieren. Doch ihre Probleme löste die erneute Hochzeit nicht.

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Ralf S. kam eines Montagmorgens plötzlich nicht mehr zur Arbeit

Ralf S. war in einem Obstbaubetrieb in Klötze tätig. Da dies knapp 70 Kilometer von seinem Wohnort Wolmirstedt entfernt lag, kam er nur über das Wochenende wieder heim. 

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Doch eines Montagmorgens kam Ralf nicht mehr zur Arbeit. Daraufhin machte sich sein Chef Sorgen, da Ralf für seine Pünktlichkeit bekannt und selten krank war. Der Chef ging zur Polizei und reichte eine Vermisstenanzeige ein. 

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Polizei dachte an Flucht in den Westen

Margita S. schien ihren Ehemann jedoch nicht zu vermissen. Bei einer Befragung durch die Polizei gab sie an, dass sie mit ihrem Mann einen Streit und dieser daraufhin die Wohnung verlassen hatte.

Damals ging die Polizei davon aus, dass Ralf S. über die Grenze in den Westen geflohen war - Wolmirstedt lag schließlich sehr nah an der innerdeutschen Grenze. Der Fall wurde als Republikflucht zu den Akten gelegt. Ein fataler Fehler, wie sich später herausstellte.

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Spaziergänger machte grausigen Fund bei Magdeburg

Ein Dreivierteljahr später machte ein Passant in einem Waldstück bei Magdeburg einen schockierenden Fund. Zunächst dachte er, dass er einen Fußball gefunden habe und freute sich bereits über seinen Fund. Doch bei näherer Betrachtung erkannte er, dass er eine Leiche entdeckt hatte. Ein Ereignis, das dafür sorgte, dass der Fall Ralf S. noch einmal neu aufgerollt wurde.

Was eine bis dato unentdeckte Dreiecksbeziehung, ein ehemaliger Auszubildender des Magdeburger Zoos und das Scheidungsgesetz der DDR mit dem Tod von Ralf S. zu tun haben, zeigt das ZDF in der neuen Folge "Mysteriöse Kriminalfälle der DDR: Toxisches Begierde" am 12. Juni um 21 Uhr.

Darum geht es in "Mysteriöse Kriminalfälle der DDR: Toxische Begierde"

In der Dokumentation "Mysteriöse Kriminalfälle der DDR – Toxische Begierde" nimmt ZDFinfo vier dramatische DDR-Kriminalfälle aus den 1970er- und 1980er-Jahren genauer unter die Lupe. Denn alle diese Fälle haben eine Gemeinsamkeit: Es handelt sich um Beziehungs- oder Sexualstraftaten.

In der DDR wurden Kapitalverbrechen fast immer vertuscht. Die Staatsführung wollte ihren Bürgern vorgaukeln, dass es im Sozialismus keine solchen Straftaten gebe. Doch auch im SED-Staat wurde betrogen, gelogen und gemordet - so wie im Fall Ralf S.