Teil-Lockdown wird verlängert Ministerpräsident Haseloff: Das bedeuten die neuen Corona-Regeln für Sachsen-Anhalt
Magdeburg - In Sachsen-Anhalt wie bundesweit wird der Teil-Lockdown bis zum 20. Dezember verlängert und die Kontaktregeln verschärft. Das sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Mittwoch nach einer siebeneinhalbstündigen Verhandlung mit seinen Amtskollegen von Bund und Ländern in Magdeburg.
Von kommender Woche an dürfen sich statt zehn dann nur noch fünf Menschen treffen. Für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr soll wieder die Zehner-Grenze gelten. Kinder unter 14 Jahren werden nicht als zusätzliche Personen mitgerechnet. Mit den strengen Maßnahmen soll die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus wieder deutlich gesenkt werden.
Sachsen-Anhalt will bei den Kontaktbeschränkungen jedoch auf die Einschränkung auf maximal zwei Haushalte verzichten, kündigte Haseloff an. Die Fixierung auf Hausstände sei schwer zu fassen und entspreche nicht der Lebensrealität vieler Menschen im Land, sagte er. Welche Regelungen konkret gelten, will das schwarz-rot-grüne Kabinett am Freitagnachmittag (16.30 Uhr) in einer Video-Schalte beschließen.
Hier können sie die Video-Pressekonferenz vom Mittwochabend ansehen
Die Schulen sollen weiterhin im Regelbetrieb gehalten werden. Logistisch aufwendige Maßnahmen wie ein Schichtbetrieb oder das sogenannte Wechselmodell sollen nur in Regionen umgesetzt werden, in denen es mehr als 200 Corona-Fälle je 100.000 Einwohner und Woche gibt. In Sachsen-Anhalt erreicht derzeit kein Landkreis diesen Wert. Spitzenreiter ist das Jerichower Land mit einem Wert von 150. Landesweit lag der Schnitt am Mittwoch bei knapp 88.
An Silvester sei kein generelles Böllerverbot geplant. Ein Großvater könne mit seinem Enkel in seinem Garten auf dem Dorf Raketen zünden, sagte Haseloff. An zentralen Plätzen in großen Städten wie Magdeburg und Halle soll Böllern aber untersagt werden.
In Sachsen-Anhalt wie bundesweit ist das öffentliche Leben zum zweiten Mal seit dem Frühjahr deutlich heruntergefahren. Restaurants und Hotels sind geschlossen, der Freizeit-, Kultur- und Sportbetrieb ruht weitgehend. Im Gegenzug zahlt der Bund Entschädigungen in Höhe von bis zu 75 Prozent der November-Umsätze aus dem Vorjahr aus. Sie können laut Haseloff seit Mittwoch beantragt werden. Auch im Dezember soll es weitere Zahlungen geben.
Am Dienstag beschloss Sachsen-Anhalts Landesregierung, dass über Weihnachten und den Jahreswechsel für private Treffen weniger strikte Regeln als für andere Länder gelten sollen.
Das Kabinett verständigte sich am Dienstag darauf, über die Festtage das Beisammensein von zehn Menschen zu erlauben, unabhängig von der Zahl der Haushalte. Kinder unter 14 Jahren kommen noch obendrauf. Die anderen Bundesländer hingegen knüpfen die Obergrenze von zehn Personen zusätzlich an die Bedingung, dass diese aus maximal zwei Haushalten kommen. (mz)