Längere Weihnachtsferien werden geprüft Lockdown wegen Corona verlängert: Haseloff plädiert für längeren Teil-Lockdown
Magdeburg - In Sachsen-Anhalt könnten die Weihnachtsferien um wenige Tage verlängert werden, um das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus nach den Feiertagen zu senken. Derzeit werde die Option geprüft, erst am 11. statt am 7. Januar wieder mit der Schule zu starten, sagte der Sprecher des Bildungsministeriums, Stefan Thurmann, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. In diesem Fall blieben zwischen den Silvesterfeiern und dem Unterrichtsbeginn zehn Tage Pause. „Damit würden Infektionen aus den Feiertagen nicht in die Schule getragen werden“, so Thurmann.
Im Gegenzug würden wegen des dazwischen liegenden Wochenendes durch die verlängerten Ferien nur zwei geplante Schultage wegfallen. Die zehn Tage Pause orientieren sich auch an Zeiträumen, für die Corona-Verdachtsfälle von den Gesundheitsämtern in vorsorgliche heimische Quarantäne gesteckt werden. Sie werden anhand der Erkenntnisse angepasst, wie lange infizierte Menschen ansteckend sind und ab wann sie in der Regel Symptome zeigen.
Zuvor hatte bereits Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) angedeutet, dass die Weihnachtsferien in diesem Jahr coronabedingt verlängert werden könnten. Das Infektionsgeschehen an den Schulen und der Umgang mit den Weihnachtsferien gehörten zu den Themen, die derzeit zwischen Bund und Ländern besprochen würden.
Am Mittwoch sollen in einer Bund-Länder-Schalte Entscheidungen fallen. Es gilt als abgemacht, dass die Corona-Beschränkungen über den November hinaus verlängert und teilweise verschärft werden.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff trägt mit, dass die derzeit geltenden Einschränkungen zur Corona-Pandemie weitergehen. Das Infektionsgeschehen bewege sich weiterhin auf einem hohen Niveau, sagte der CDU-Politiker am Montag.
Die Regierungschefs der Länder seien sich einig, dass jetzt keine Zeit für Lockerungen sei. „Wir plädieren daher für eine Verlängerung des Teil-Lockdowns.“ Haseloff betonte, dass Hilfszusagen für betroffene Branchen und Unternehmer auch entsprechend verlängert werden müssten.
In Sachsen-Anhalt wie bundesweit gelten seit Anfang November Kontaktbeschränkungen - das Gastgewerbe, der Kultur-, Freizeit- und Sportbereich sind weitgehend geschlossen. Die Maßnahmen waren zunächst bis Ende November befristet und sollten die Zahl der Neuansteckungen mit dem Erreger Sars-CoV-2 wieder deutlich senken.
Haseloff und die schwarz-rot-grüne Landesregierung in Sachsen-Anhalt waren in den vergangenen Monaten mehrmals von bundesweit verabredeten Corona-Regeln abgewichen und hatten sich auch zuletzt offen gehalten, bei sinkenden Fallzahlen zu einem eigenen Weg zurückzukehren. Am Dienstag beraten die Ministerinnen und Minister die bis dahin verhandelten Pläne und das weitere Vorgehen in Sachsen-Anhalt. (dpa)