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Parteitag in Schönebeck Linken Parteitag in Schönebeck: Linke attackiert "Gurkentruppe" in Magdeburg

Von Jan Schumann 11.10.2020, 09:54
Linken-Landervorsitzender Stefan Gebhardt und die designierte Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Eva von Angern. (Archivbild)
Linken-Landervorsitzender Stefan Gebhardt und die designierte Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Eva von Angern. (Archivbild) ZB

Schönebeck - Die Linkspartei stellt vor der Landtagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt inhaltliche Weichen und sendet Signale für ein künftiges Rot-Rot-Grün-Bündnis. „Die SPD stellt sich programmatisch links von der CDU auf“, sagte Linken-Landeschef Stefan Gebhardt am Sonntag auf einem Parteitag in Schönebeck (Salzlandkreis). „Wir nehmen den Wohlklang des neuen Programms mit Freude zur Kenntnis“.

Allerdings müssten sich die Sozialdemokraten auch konsequent von der CDU lösen. Im Entwurf eines am Sonntag diskutierten Leitantrags heißt es, die Linke nehme zur Kenntnis, „dass bei der SPD der Wunsch, sich aus den Fesseln der CDU zu befreien, deutlich stärker ausgeprägt ist als in den vergangenen Jahren“. Die Linke wolle den Dialog mit SPD und Grünen fortsetzen, um neue Mehrheiten in Sachsen-Anhalt zu ermöglichen. . Auf dem Parteitag sprach Markus Bauer, Sozialdemokrat und Landrat des Salzlandkreises, ein Grußwort.

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Linken-Parteichef Gebhardt fuhr scharfe Attacken gegen die aktuelle schwarz-rot-grüne Landesregierung. Das Bündnis präsentiere sich als „Gurkentruppe“. In der Corona-Pandemie sei Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) im „Egon-Olsen-Modus“ unterwegs und verkünde immerzu, „dass er einen Plan hat“. Das sei mitnichten so, attestierte Gebhardt. Stattdessen steuere das Bundesland ohne Lösung auf ein Fünf-Milliarden-Euro-Schuldenloch zu. Zudem erhöhe die aktuelle Kurzarbeit im Land akut das Armutsrisiko.

Die designierte Spitzenkandidatin Eva von Angern sagte am Sonntag: „Mit dem Wort Souveränität verbinden wir alles, aber nicht Herrn Haseloff.“ Sie warb auf dem Parteitag am Sonntag für sich: „Ich bin eine Realistin mit dem Mut zum Träumen.“

Die 43-jährige Anwältin ist Vize-Fraktionschefin der Linken im Landtag und Vorsitzende des Landesfrauenrats. Mit Blick auf die Wahl im Juni 2021 sagte sie: „Unser Forderungen müssen sich aus der Lebenswirklichkeit der Menschen in Sachsen-Anhalt ergeben.“ Von Angerns Spitzenkandidatur muss noch von einem Parteitag beschlossen werden. (mz)