"Landtag war zu oft Krawallbude": "Landtag war zu oft Krawallbude": FDP kürt Lydia Hüskens zur Spitzenkandidatin

Wittenberg - Die Landes-FDP hat die Magdeburgerin Lydia Hüskens am Samstag zur Spitzenkandidatin für die sachsen-anhaltische Landtagswahl im kommenden Jahr gewählt. Die 56-jährige Geschäftsführerin des Studentenwerks Halle erhielt bei der Landesvertreterversammlung in Wittenberg 92 von 110 Stimmen bei drei Enthaltungen (83 Prozent), sie hatte keine Gegenkandidatin.

Hüskens warb mit scharfen Angriffen auf die Landesregierung und die anderen Parteien für ihre Spitzenkandidatur. „Der Landtag war in den letzten Jahren viel zu oft eine reine Krawallbude“, sagte Hüskens. Die Regierungsfraktionen „und die Opposition – links wie rechts – haben versagt“, so die Liberale. Die FDP ist seit 2011 nicht mehr im Landtag vertreten und war 2016 knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Hüskens selbst gehörte dem Landtag neun Jahre lang an.

Sachsen-Anhalt sei „ein richtig tolles Land“, so die Spitzenkandidatin. Hüskens warf der Landesregierung unter anderem vor, den ländlichen Raum zu vernachlässigen und die Potenziale Sachsen-Anhalts nicht zu nutzen. „Es steht nirgends geschrieben, dass Sachsen-Anhalt in Rankings immer das 16. Bundesland von 16 sein muss.“ Das liege an einer „ambitionslosen“ Landesregierung. Nötig seien unter anderem eine neue Bildungs- und Verkehrspolitik. Der Schlüssel für Fortschritt und Wachstum könne der Politikansatz der Liberalen sein. „Wir stellen den Menschen mit seinen Fähigkeiten in den Mittelpunkt. Keiner von uns will den Staat als Gouvernante“, sagte Hüskens. Sachsen-Anhalt brauche eine Landesregierung, „die Probleme nicht nur bewundert, sondern löst“. Die FDP habe in den Jahren als Juniorpartner der CDU in der Landesregierung von 2002 bis 2006 gezeigt, „dass wir in schwierigen Zeiten Verantwortung übernehmen und Dynamik erzeugen können“. (mz)