Werbung mit lukrativen Geldanlagen Neue Betrugsmasche: Mit diesem IBAN-Trick zocken Kriminelle Sparer ab
Die Polizei und Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt warnen vor einer neuen Betrugsmasche. Mit Versprechen auf lukrative Anlagen prellen Kriminelle Sparer um ihr Geld. Wie man sich davor schützen kann.
Halle (Saale)/Magdeburg. - Mit einer neuen Betrugsmasche versuchen Kriminelle, die Hoffnung vieler Sparer auf gute Zinsen auszunutzen. Wie die Polizei und die Verbraucherschutzzentrale in Sachsen-Anhalt warnen, werben die Betrüger im Internet für Geldanlagen mit guten Zinsen. Dann landet das Geld aber auf dem Konto der Betrüger.
Die Masche der Betrüger funktioniert ganz einfach, wie die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt erläutert: Im Internet versprechen vermeintliche Beratungs- oder Vermittlungsfirmen überdurchschnittlich gute Zinsen, wenn Sparer ihr Geld auf die angebotenen Festgeldkonten anlegen.
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Die Angebote wirken zunächst seriös, es wird mit Namen von bekannten Banken geworben. Mitunter werden auch echt aussehende Kontoeröffnungsanträge weitergeleitet, um den Betrug voranzutreiben. Doch überweisen Anleger das Geld auf das angegebene Festgeldkonto, landet dieses auf Konten der Betrüger.
Betrüger nutzen IBAN-Trick für ihre Masche
Die Kriminellen nutzen dabei eine Besonderheit der Internationalen Bankkontonummer (IBAN) aus. Banken prüfen in der Regel bei einer Überweisung nicht, ob der eingetragene Empfängername und die IBAN zusammengehören.
Anleger denken bei der Überweisung also, das Konto laufe auf ihren Namen. In Wahrheit gehört die IBAN zu einem Konto, auf das die Betrüger Zugriff haben. Oft ist dieses bei einer Bank im Ausland registriert.
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"Die Anleger haben danach keinen Zugriff mehr auf das überwiesene Geld und die Vermittlungsfirmen regieren auf Nachfragen nicht mehr. Das Geld ist verloren", so die Verbraucherzentrale.
Polizei warnt: Betrugsmasche mit Geldanlagen ist auch in Sachsen-Anhalt typisch
Obwohl die Polizei diese Betrugsmasche erst seit einigen Monaten beobachte, gelte sie bereits als typisch, sagte der Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA), Michael Klocke, dem MDR. Es sei schwierig, die Betrüger zu fassen, selbst wenn Spezialisten die Transaktionen teilweise nachverfolgen können. Oft lande das Geld in westafrikanischen Staaten, die gegenüber den hiesigen Ermittlungsbehörden wenig kooperativ seien.
Die Betrugsopfer würden ihr Geld nur selten zurückbekommen. Dennoch sei es wichtig, den Betrug bei der Polizei zu melden, so Klocke zum MDR. Er geht von einer hohen Dunkelziffer aus.
So schützt man sich vor dem Betrug bei Geldanlagen
Verbraucherzentrale und Polizei raten, grundsätzlich misstrauisch zu sein, wenn der versprochene Zinssatz für eine Geldanlage zu verlockend klingt. Yvonne Röhling, Referentin für Finanzdienstleistung bei der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt, hält Sparer zudem an, die Finanzvermittler vor der Herausgabe persönlicher Daten genau zu überprüfen.
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Zum Beispiel können Sparer die Unterlagen und das Webangebot mit dem Impressum der Firmen auf Unstimmigkeiten prüfen. Häufig würden sich da bereits Fehler im Namen, bei der Firmenadresse oder Handelsregisternummer zeigen, so Röhling.
Zudem sollte die Unternehmensliste der Bundesanstalt für Finanzaufsicht (Bafin) angesehen werden. "Diese gibt Auskunft darüber, ob Banken und Finanzdienstleister überhaupt über eine Erlaubnis für die Aufnahme des Geschäftsbetriebes verfügen", so Röhling. Taucht die Vermittlungsfirma dort nicht auf, ist das ein Warnsignal.
Warnliste für Geldanlagen kann helfen, sich vor Betrug zu schützen
Auch ein Blick in die Warnliste für Geldanlagen der Stiftung Warentest kann helfen. Sie liefert einen Überblick über dubiose, unseriöse oder riskante Geldanlageangebote.
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Die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt selbst beantwortet ebenfalls Fragen zur Seriosität von Geldanlagen. Das landesweite Servicetelefon der Verbraucherzentrale ist unter 0345/2927800 für Auskünfte und Terminvereinbarungen zu erreichen.