Chipwerk in Magdeburg Kommentar zum vorläufigen Intel-Stopp: Sachsen-Anhalt muss jetzt zweigleisig planen
Keiner weiß, ob Intel seine Investitionspläne für Magdeburg jemals wiederbelebt. Deshalb muss Sachsen-Anhalt nun auch für den schlimmsten Fall planen - ohne Intel. Das Land hat bereits gezeigt, wie attraktiv es für Investoren sein kann, kommentiert MZ-Redakteur Jan Schumann.
Magdeburg/MZ - Sachsen-Anhalts Landespolitik hat nach der Schock-Nachricht vom Montag sehr schnell zurück in den regulären Betriebsmodus gefunden. Intel pausiert seine milliardenschwere Investition in Magdeburg für zwei Jahre – jetzt beginnt die Debatte über die Zukunft des Hightech-Parks am Rande der Landeshauptstadt. Auf diesem riesigen Areal sollten sich Intel und Zulieferer bisher ansiedeln.
Ob der krisengeschüttelte US-Konzern aber tatsächlich in zwei Jahren den Daumen hebt und seine Magdeburg-Pläne weiterverfolgt, steht in den Sternen. Deshalb müssen Sachsen-Anhalt und Magdeburg jetzt zweigleisig planen.
Sachsen-Anhalt profitiert bereits jetzt von einem Intel-Effekt
Der gute Kontakt zu Intel muss bestehen bleiben, um die 2022 angekündigte Milliardeninvestition bestenfalls zu retten. Völlig unmöglich scheint das nicht – jede Wette darauf wäre aber naiv. Deshalb muss Sachsen-Anhalt jetzt auch nach Alternativen für das Top-Ansiedlungsareal bei Magdeburg suchen.
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Es stimmt ja, was viele Koalitionspolitiker jetzt betonten: Intel hat dem Bundesland bereits jetzt einen kleinen Gewinnerstempel aufgedrückt, Konzernchef Pat Gelsinger hat Magdeburg als „hungrig“ nach Industrieansiedlungen beschrieben.
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Was für Intel 2022 gut genug war, kann jetzt auch andere Investoren anlocken. Zumal klar ist, dass die Gründe des abrupten Intel-Stopps nicht in Sachsen-Anhalt liegen, sondern allein in den Turbulenzen im Konzern.