Jeder tausendste Hund beißt zu Jeder tausendste Hund beißt zu: Die friedlichsten und angriffslustigsten Rassen im Land

Halle (Saale) - In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr mehr Hundebisse registriert worden. 2018 wurden 117 Beißattacken gemeldet nach 93 im Jahr 2017, wie das Landesverwaltungsamt in Halle auf Nachfrage mitteilte. Gleichzeitig waren 117.231 Hunde registriert und damit rund 8.000 mehr als im Vorjahr.
Damit hat etwa jeder tausendste Hund laut Statistik zugebissen. Dabei kamen 59 Menschen und 58 Tiere zu Schaden, 20 Tiere starben durch Hundeattacken.
Französische Bulldogge besonders friedlich
Mit Blick auf die absoluten Zahlen ist der Deutsche Schäferhund mit 26 Beißattacken zwar am häufigsten auffällig geworden - neben dem Labrador Retriever ist der Schäferhund mit fast 9.000 registrierten Tieren aber auch der beliebteste Hund in Sachsen-Anhalt. Prozentual gesehen zählt die Rasse zu den friedlicheren Hunden.
Spitzenreiter in Sachen Friedfertigkeit ist demnach die Französische Bulldogge: Von rund 5.250 Bulldoggen haben nur zwei im vergangenen Jahr zugebissen.
Zum Vergleich: Von insgesamt nur 171 registrierten Dogo Canarios gingen 2018 ebenfalls zwei Attacken aus. Auch die Hunderassen Akita und Bullmastiff sind laut der Statistik vergleichsweise bissfreudig.
Hundeführerschein ist Pflicht bei als gefährlich eingestuften Hunden
Seit zehn Jahren werden Bullterrier, Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier und Staffordshire Bullterrier in Sachsen-Anhalt als gefährliche Hunde eingestuft.
Mittlerweile gibt es in Sachsen-Anhalt seit fast drei Jahren ein neues Hundegesetz. Demnach dürfen Hundebesitzer diese Rassen nicht mehr züchten. Auch das schlägt sich in der Statistik von 2018 nieder:
Die Zahl dieser Hunde ist von 1.836 auf 1.415 gesunken, wie das Landesverwaltungsamt weiter mitteilte. Bei den Beißattacken liegen diese Rassen tatsächlich aber im Mittelfeld und fallen nicht durch besonders häufige Angriffe auf.
Bis zur Gesetzesänderung wollten laut Landesverwaltungsamt auch immer mehr Hundehalter einen sogenannten Sachkundenachweis - eine Art Hundeführerschein - ablegen. Diese theoretische und praktische Prüfung sei notwendig, um einen als gefährlich eingestuften Hund halten zu dürfen. Seit 2015 sei die Zahl der Anträge auf so einen Nachweis jedes Jahr gesunken. Im vergangenen Jahr habe es erstmals wieder mehr Anträge gegeben. Im Spitzenjahr 2015 seien es 298 Anträge gewesen, 2017 nur noch 164 und im vergangenen Jahr wieder 195. (dpa)