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Nach Deutschland eingewandert Wie gefährlich ist die Asiatische Hornisse für den Menschen?

Die Asiatische Hornisse breitet sich in Europa aus. In vielen Teilen Deutschlands wurde das Insekt bereits vermehrt beobachtet. Ist die Asiatische Hornisse für den Menschen gefährlich?

Von DUR Aktualisiert: 01.04.2025, 15:37
Die Asiatische Hornisse breitet sich seit 2014 in Deutschland aus. Auch in Sachsen-Anhalt rechnet man bald mit ihrer Ankunft.
Die Asiatische Hornisse breitet sich seit 2014 in Deutschland aus. Auch in Sachsen-Anhalt rechnet man bald mit ihrer Ankunft. (Foto: Imago/Abacapress)

Magdeburg/Halle (Saale). - Die Europäische Hornisse ist nicht mehr allein in Deutschland. Seit 2014 gibt es hierzulande auch die Asiatische Hornisse - und sie ist weiter auf dem Vormarsch. 78 Kilometer breiten sich die Tiere im Schnitt pro Jahr aus.

Sie ist dabei nicht zu verwechseln mit der Asiatischen Riesenhornisse, die um einiges größer ist und in Deutschland nicht vorkommt.

Ausbreitung der Asiatischen Hornisse: Kommt sie nach Sachsen-Anhalt?

Erstmals wurde die neue Art 2014 bei Karlsruhe nachgewiesen. In Deutschland hat sich die Asiatische Hornisse besonders im Südwesten und Westen und vor allem entlang des Rheins angesiedelt.

Zwar hat die Asiatische Hornisse noch keine so hohen Bestände wie in Frankreich erreicht, dennoch schreitet die Ausbreitung der Tiere, momentan in Richtung Hessen, voran. Punktuelle Nachweise gibt es zudem in Hamburg und Berlin, wenngleich dort noch keine eigenen Völker leben. Eine zukünftige Ausbreitung in Sachsen-Anhalt gilt also als äußerst wahrscheinlich.

Dass die Winter aufgrund des Klimawandels milder werden, erleichtert es der exotischen Art, sich in Europa zu verbreiten. Die schnelle Ausbreitung zeigt, dass sie mit dem europäischen Klima gut zurechtkommt und wenig Konkurrenten beziehungsweise Fressfeinde hat.

Asiatische Hornisse breitet sich in Nordrhein-Westfalen aus

Wie die Rheinische Post berichtet, breitet sich die Asiatische Hornisse in Nordrhein-Westfalen immer weiter aus. Dort habe es im vergangenen Jahr 1.385 Sichtungen der Art gegeben.

In diesem Jahr seien bereits 26 Beobachtungen des Insekts bestätigt worden. Rund 260 Nester der Asiatischen Hornisse seien 2024 in dem NRW entfernt worden, berichtet die Rheinische Post unter Berufung auf das dortige Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv).

Weiter heißt es in dem Bericht, dass die Hornissen ab Ende März mit dem Bau sogenannter Primärnester beginnen. Diese entstünden meist in Hecken, Büschen, Dachüberständen oder Nistkästen.

Von Frankreich nach Europa: Woher kommt die Asiatische Hornisse?

Ursprünglich kommt die Hornissenart aus dem Südosten Asiens. 2004 wurde die Art, vermutlich durch Importwaren aus Asien, nach Südfrankreich eingeschleppt. Von dort aus verbreitet sie sich in Süddeutschland und anderen Ländern Europas.

Inzwischen gibt es Nachweise der Tiere in Belgien, den Niederlanden, Italien und auf der iberischen Halbinsel.

Wie gefährlich ist die Asiatische Hornisse für Menschen und Tiere?

Trotz allem Volksglauben sind die Hornissen nicht gefährlicher als normale Wespen. Laut Naturschutzbund (Nabu) verhalten sich die Tiere friedlich und defensiv. Nur auf Annäherungen von unter zwei Metern an ihre Nester reagieren die Tiere empfindlich.

Für die heimische Tierwelt bleibt abzuwarten, inwiefern die neue Art diese beeinflussen wird. In Europa hat die Asiatische Hornisse einen schlechten Ruf. Sie gilt als gefährliche Killerin, die die heimischen Honigbienen vernichtet. Dieser Ruf ist laut Fachleuten allerdings ungerechtfertigt.

Die Hornisse könne zwar eine Bedrohung für kleine Bienenstöcke darstellen, sie fresse diese aber nicht ausschließlich. Viel mehr richte sie sich nach dem vorhandenen Angebot: Sind viele Bienenstöcke zu finden, fressen sie diese. Wo weniger Bienen leben, ernähren sie sich eher von Fliegen, Mücken, Käfern oder Wespen.

Was passiert, wenn man von einer Asiatischen Hornisse gestochen wird?

Generell sind die Stiche einer Hornisse nicht gefährlicher oder schmerzhafter als die einer Wespe. Auch die Stiche der Asiatischen Hornisse stellen für einen gesunden Menschen keine besondere Gefahr dar.

Eine Ausnahme ist hingegen, wenn man dagegen allergisch ist. Dann kann auch der Stich einer Asiatischen Hornisse im schlimmsten Fall zu Atemnot führen.

Was tun, wenn man eine Asiatische Hornisse in Sachsen-Anhalt sieht?

Wenn man zum Beispiel beim Spazierengehen oder im eigenen Garten eine Asiatische Hornisse sieht, kann man diese über eine Web-App an den Nabu melden.

Die erfassten Hinweise dienen unter anderem dem Auffinden und Entfernen der Nester, sodass die Meldung äußerst wichtig ist. Gemeldet werden können Asiatische Hornissen oder Nester auch über das Portal des Landesamtes für Umweltschutz.

Körper und Farbe: Daran erkennt man eine Asiatische Hornisse

Auf den ersten Blick sind die Asiatische und die Europäische Hornisse schwer zu unterscheiden. Der Körper der Asiatischen Hornisse ist überwiegend schwarz mit gelben Beinen. Hinterleib und Kopf sind orange bis gelblich.

Die Europäische Hornisse ist etwas größer. Bei ihr sind Kopf, Brust und Beine rotbraun gefärbt. Der Hinterleib hingegen ist schwarz-gelb.

Wo nisten Asiatische Hornissen?

Die Völker der Asiatischen Hornisse zählen mehrere tausend Tiere. Ihre Nester bauen sie vor allem in Baumwipfeln von Laubbäumen. Zudem bevorzugen sie die Nähe von Gewässern.