Weitere Schauer erwartet Hochwasserwarnung: Starker Regen lässt Flusspegel steigen - Alarmstufe 1 in Ilsenburg überschritten
Starke Regenfälle haben die Pegel an einigen Flüssen in Sachsen-Anhalt steigen lassen. In manchen Regionen besteht Gefahr durch Hochwasser. Welche Gebiete betroffen sind.
Magdeburg/Halle (Saale)/DUR/dpa - Aufgrund des Regens steigen an Ilse, Bode und den Nebenflüssen die Wasserstände - es gilt eine Hochwasserwarnung.
Ein Tief mit Kern bei Tschechien lenke sehr feuchte Luft nach Sachsen-Anhalt, erklärte die Hochwasservorhersagezentrale des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt am Sonntagmorgen.
Hochwasserwarnung für Sachsen-Anhalt: Steigende Pegel an Ilse und Bode
Die Wasserstände an Ilse, Bode und den Nebenflüssen seien oberhalb beziehungsweise im Bereich langjähriger Mittelwerte. Die zuletzt gefallenen Niederschläge ließen die Wasserstände weiter steigen.
Am Pegel Ilsenburg wurde der Richtwert der Alarmstufe 1 am Sonntag überschritten. Die Hochwasserwarnung gilt bis Montag 15.00 Uhr.
Regen in Tschechien lässt Fluss-Pegel der Elbe steigen
Auch die Elbe und ihre Zuflüsse führen aufgrund der vielen Niederschläge viel Wasser. Die Gemeinsame Hochwasserzentrale für sieben Bundesländer teilte mit, am tschechischen Pegel Ústí nad Labem würden aktuell noch steigende Wasserstände beobachtet.
Der Scheitel werde sich dort am frühen Montagmorgen bilden. Der Richtwert der Alarmstufe 1 sei am Pegel Schöna in Sachsen bereits am Sonntag überschritten worden.
Nach aktuellen Stand werde an der Elbe in Sachsen-Anhalt die Alarmstufe 1 nicht erreicht.
Wetter: Starke Regenfälle im Burgenlandkreis und auf dem Brocken
Bereits am Samstag zogen ergiebige Regenfälle über Sachsen-Anhalt – vor allem im Burgenlandkreis. Laut dem Deutschen Wetterdienst fielen im Bad Bibraer Ortsteil Altenroda von Samstag 8.00 Uhr bis Sonntag 8.00 Uhr 33,5 Liter je Quadratmeter, mehr waren es an keinem Messpunkt im Land.
In Naumburg lag der 24-Stunden-Wert bei 27,4 Litern je Quadratmeter, in Osterfeld bei 25,2, in Zeitz bei 24,5. Aber auch auf dem Brocken fiel besonders viel Niederschlag mit 26 Litern je Quadratmeter binnen 24 Stunden. In Magdeburg waren es nur 7,8 Liter.
Wann spricht man von Hochwasser?
Hochwasser bezeichnet den Zustand eines Flusses oder anderen Fließgewässers, wenn der Wasserstand für längere Zeit, meist über mehrere Tage, den normalen Pegel deutlich übersteigt. Bei besonders schnellen Hochwässern spricht man auch von einer Sturzflut.
Wie entsteht Hochwasser?
Hochwässer treten meist jahreszeitlich gehäuft auf und können durch Schneeschmelze oder Starkregen ausgelöst werden. Mitgeführtes Treibgut kann den Abfluss des Wassers zusätzlich erschweren und die Pegel weiter steigen lassen.
Hochwasserwarnung: Was bedeuten die Hochwasser-Warnstufen?
Die Hochwasserwarnstufen in Deutschland lassen sich allgemein in vier Kategorien einteilen:
Warnstufe 1 (Meldebeginn): Das Flussbett ist voll, stellenweise sind kleinere Ausuferungen möglich. Es besteht noch keine Gefährdung der Anlieger. Es wird zu erhöhter Wachsamkeit geraten.
Warnstufe 2 (Kontrolldienst): Bei eingedeichten Gewässern können Ausuferungen bis an den Deichfuß reichen. Land- und forstwirtschaftliche Flächen sind überflutet, es kann zu Verkehrsbehinderungen kommen. Gewässer und gefährdete Anlagen werden kontrolliert, Abflusshindernisse beseitigt.
Warnstufe 3 (Wachdienst): Einzelne Grundstücke, Straßen und Keller können überflutet werden. Bei eingedeichten Gewässern steht das Wasser bis zur halben Deichhöhe. Es kann zu Straßensperrungen kommen. Ein ständiger Wachdienst wird eingerichtet, Maßnahmen zur Deichverteidigung werden ergriffen.
Warnstufe 4 (Hochwasserabwehr): Größere Flächen werden überflutet, es besteht unmittelbare Gefahr für Menschen, Tiere und Gebäude. Die Standsicherheit der Deiche ist gefährdet, es besteht die Gefahr der der Deichüberströmung. Evakuierungen von Mensch und Tier können notwendig werden.