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Sachsen-Anhalt Grippe 2017 aktuell: Zweites Todesopfer in Sachsen-Anhalt

11.02.2017, 17:08
Medikamente stehen neben dem Bett einer kranken Frau.
Medikamente stehen neben dem Bett einer kranken Frau. imago/emil umdorf

Halle (Saale) - Die Grippe hat in dieser Saison in Sachsen-Anhalt bereits zwei Tote gefordert. Die beiden älteren Menschen kamen aus Dessau-Roßlau und dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld, sagte Hanna Oppermann, Leiterin des Fachbereichs Hygiene des Landesamts für Verbraucherschutz, der Deutschen Presse-Agentur. Die Infektionswelle hätte in dieser Saison früher als in den Vorjahren begonnen. Seit Jahresbeginn wurden im Land über 2600 Grippe-Fälle mehr gemeldet als im gleichen Vorjahreszeitraum.

Grippe 2017 in Sachsen-Anhalt: Über 440 Neuinfektionen in der vergangenen Woche

Allein in der vergangenen Woche kamen nach Angaben des Landesamts für Verbraucherschutz über 440 Neuinfektionen hinzu, der bislang größte Anstieg. 258 Menschen sind in Sachsen-Anhalt bislang wegen Grippeerkrankungen ins Krankenhaus gekommen. Besonders stark betroffen ist Halle. Fast 650 Menschen haben sich dort nachweislich seit Jahresbeginn mit Grippeviren infiziert. Im Uniklinikum Halle seien fast alle Betten belegt, sagte Sprecher Jens Müller.

Wegen Influenza seien dort 33 Menschen stationär behandelt worden. Fünf von ihnen wurden auf der Intensivstation künstlich beatmet. Die Klinik versuche, Grippepatienten gesammelt unterzubringen, damit sich die Krankheit nicht weiter ausbreite. „Die Lage ist angespannt, aber stabil“, sagte Müller. Operationen fänden weiterhin statt.

Uniklinik Magdeburg: Drei Patienten durch die Grippewelle 2017 auf der Intensivstation

Auch an der Uniklinik Magdeburg wurden seit Montag 19 Grippe-Patienten behandelt, drei Patienten liegen derzeit auf der Intensivstation. „Wir planen die kurzfristige Eröffnung einer Aufnahmestation für Patienten mit Verdacht auf Influenza“, sagte Gernot Geginat, Leiter der Krankenhaushygiene der Uniklinik Magdeburg. Dort sollen Patienten so lange isoliert werden, bis sicher ist, dass sie nicht an der Grippe erkrankt sind. Das Personal trage bei der Versorgung von Grippe-Patienten einen speziellen Mundschutz, Schutzkittel und Schutzhandschuhe.

In der Landeshauptstadt bekommen auch Pendler die Auswirkungen der Grippewelle zu spüren. Weil der Krankenstand mit 20 Prozent doppelt so hoch wie normal liegt, haben die Verkehrsbetriebe eine Straßenbahnlinie bis auf weiteres gestrichen. Die Linie 8 wird normalerweise zur Verstärkung anderer Linien im 20-Minuten-Takt eingesetzt.

Lungenklinik Lostau: Grippe-Erkrankte von anderen Patienten isoliert

In der Lungenklinik Lostau seien fünf Influenza-Erkrankte von den anderen Patienten isoliert worden, sagte Ulrike Petermann von den Pfeifferschen Stiftungen. Die Betroffenen seien bereits infiziert in die Klinik gekommen. Nun sorge die Klinik dafür, dass nur bestimmte Mitarbeiter sich um die Grippe-Patienten kümmerten. Dieses Personal werde sich dann noch intensiver um Hygiene bemühen als ohnehin.

Hanna Oppermann vom Landesamt für Verbraucherschutz betonte, dass der beste Schutz vor der Krankheit eine Impfung sei. „Im Einzelfall können Impfungen auch jetzt noch sinnvoll sein.“ Die AWO-Pflegeeinrichtungen böten ihren Bewohnern und dem Pflegepersonal Grippeimpfungen an, sagte Sprecherin Cathleen Paech. Eine Grippewelle sei bislang in den Einrichtungen nicht zu verzeichnen, lediglich Erkältungserkrankungen. Dennoch fänden derzeit mehr Einzeltherapien als Gruppenstunden statt, sagt sie. Damit solle die Ansteckungsgefahr verringert werden. (dpa)

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(Achtung: Es kann ein paar Sekunden dauern, bis das Quiz geladen ist)