Anlagen werden zum Start des neuen Schuljahres fehlen GEW wirft Bildungsminister Versäumnisse bei Luftfiltern vor
Luftfilteranlagen sollen ein Mittel zum Schutz der Schülerschaft vor der Corona-Übertragung an den Schulen sein. Zu Beginn des neuen Schuljahres werden die Anlagen jedoch zunächst fehlen. Die GEW spricht von Versäumnissen bei der Beschaffung.
Halle (Saale)/dpa - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner (CDU) Versäumnisse bei der Beschaffung von Luftfilteranlagen für Klassenräume vorgeworfen. Der Minister habe zu lange herumlaviert und die Beschaffung zu spät angestoßen, sagte die GEW-Landesvorsitzende Eva Gerth. Bis die Anlagen in den Klassenräumen des Landes hingen, werde noch einige Zeit vergehen, dabei beginne das neue Schuljahr schon Anfang des kommenden Monats.
Ein Sprecher des Ministers wies den Vorwurf der Behäbigkeit zurück. Das Landesamt für Umweltschutz habe lange Zeit die Wirksamkeit der Luftfilteranlagen in Frage gestellt, sagte der Sprecher. Entsprechend nahm das Ministerium von der Anschaffung der Geräte zunächst Abstand. Als das Landesamt die Stellungnahme im Juli revidierte, habe man umgehend gehandelt und die Abfrage des Bedarfes an den Schulen angeschoben, sagte der Sprecher. „Man kann uns hier höchstens wissenschaftliche Linientreue vorwerfen.“
Bis Ende des Monats sollen die Schulträger des Landes den Bedarf an Luftfilteranlagen in Klassenräumen zusammentragen. Die Bundesregierung fördert die Luftfilter in Schulen - für schlecht belüftbare Räume. Dazu sollen den Ländern 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Auf Sachsen-Anhalt entfallen laut Bildungsministerium etwa 5,4 Millionen Euro an Bundesmitteln.