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Abfüller von Fritz-Kola Fritz-Kola: Cola wird jetzt bei Gaensefurther abgefüllt

Von Steffen Höhne 23.02.2019, 10:00
Das Sortiment von Fritz Kola.
Das Sortiment von Fritz Kola. imago stock&people

Halle (Saale) - Die vor allem bei jungen Konsumenten beliebte Fritz-Kola kommt jetzt aus Sachsen-Anhalt. Zumindest wird das koffeinhaltige Getränk nun hierzulande abgefüllt.

Das Hamburger Unternehmen lässt ab sofort die Colas und Limos seiner Marke beim Mineralwasserhersteller Schlossbrunnen Wüllner in Hecklingen (Salzlandkreis) produzieren.

„Kurze Transportwege und regionale Produkte sind uns wichtig“, sagte Winfried Rübesam, Geschäftsführer der Fritz-Kulturgüter GmbH, am Freitag beim Start. Eine umweltbewusste Produktion sei ein zentraler Punkt der Firmenstrategie.

Fritz-Kola aus Sachsen-Anhalt: Nur Glasflaschen im Angebot

Hecklingen ist bereits der fünfte Abfüllstandort für Fritz-Kola in Deutschland. Das Getränke-Unternehmen verfügt über keine eigenen Produktionsanlagen, sondern setzt auf sogenannte Lohnabfüller.

Der Schlossbrunnen Wüllner mit der bekannten Marke Gaensefurther Schlossbrunnen besteht bereits seit 1876 und füllt nach eigenen Angaben täglich mehr als 700.000 Flaschen. Die Firma ist inzwischen der größte Produzent von Marken-Mineralwasser in Sachsen-Anhalt.

Ähnlich wie Fritz-Kola setzt das Familien-Unternehmen auch auf Glas-Mehrweg-Flaschen, die von den Kunden wieder mehr nachgefragt werden. Das dürfte wohl auch ein wichtiger Grund gewesen sein, warum es Fritz-Kola zum Schlossbrunnen nach Sachsen-Anhalt zieht.

Die Hamburger verwenden überhaupt keine Plastik-Flaschen. Doch der Transport vergleichsweise schwerer 0,33-Liter-Glasflaschen ist teuer - daher sind Abfüllstandorte über ganz Deutschland verteilt auch ökonomisch sinnvoll.

Von Hecklingen aus sollen nun Kunden in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen und Hessen mit spritzigen Produkten versorgt werden. Die Getränke werden vor allem in der Szene-Gastronomie verkauft, zunehmend aber auch in Einzelhandels-Geschäften.

Fritz-Kola wurde im Jahr 2002 von den damaligen Studenten Lorenz Hampl und Mirco Wolf Wiegert gegründet. Aus Geldmangel - so wird es zumindest gesagt - nahmen sie einfach ihre Porträts als Firmenlogo auf die Flasche.

Als eine Art Gegenentwurf zum Marktführer Coca Cola schafften sie es in kurzer Zeit, aus Fritz-Kola eine Kult-Cola zu machen. Im Laufe der Jahre wurde das Sortiment um Limos und Schorlen erweitert. Diese sind auch bio-zertifiziert.

So umweltschonend und weltoffen sich die Hamburger auch geben, bei Zahlen zu Absatz und Umsatz sind sie verschwiegen, um nicht zu sagen: intransparent. Die letzten zur Verfügung stehenden Daten stammen aus dem Geschäftsbericht 2016, der im Bundesanzeiger veröffentlicht ist. Damals lagen die Erlöse bei etwa 30,5 Millionen Euro. Damit wurde ein Gewinn von 1,2 Millionen Euro erzielt. Erreicht wurde das mit einer vergleichsweise kleinen Mannschaft von 146 Mitarbeitern.

Das Wachstum der vergangenen Jahre beruht vor allem darauf, dass die Marke in immer mehr Regionen erhältlich ist.
Fritz-Kola gehört zu keinem Konzern, hat aber einen finanzkräftigen Gesellschafter im Hintergrund.

Seit Beginn des Jahres 2017 sind Florian Rehm und Dirk Lütvogt an dem Unternehmen zu einem Drittel beteiligt. Florian Rehm gehört auch mehrheitlich der erfolgreiche Spirituosen-Hersteller Jägermeister aus Wolfenbüttel (Niedersachsen). Die Macher von Fritz-Kola betonen jedoch, dass Rehm als Privatperson eingestiegen ist.

Fritz-Kola wird von erfolgreichem Wasser-Hersteller aus Sachsen-Anhalt abgefüllt

Der Schlossbrunnen Wüllner kann mit der Abfüllung seine Kapazitäten besser auslasten. Der deutsche Mineralwassermarkt ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen, stagniert aktuell aber. In dem Markt herrscht ein extremer Preisdruck, den die Supermarktketten mit ihrem Billig-Mineralwasser ausgelöst haben.

Die Marke Gaensefurther behauptet sich jedoch im Markt und konnte zuletzt - auch wegen des heißen Sommers - ein deutliches Wachstum verbuchen. In Hecklingen beschäftigt der Brunnen knapp 100 Mitarbeiter, die nun zur Pause wohl auch öfter mal Fritz-Kola trinken werden. (mz)