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Flughafen Leipzig/Halle Zoll stellt Schnäbel geschützter Tukane und Kaimanzähne sicher - Ermittlungen laufen

Der Zoll hat am Airport Leipzig/Halle Teile von streng geschützen Tierarten entdeckt und sichergestellt. Der Fund kam bei einer Röntgenkontrolle zum Vorschein. 

Aktualisiert: 05.04.2023, 11:37
Diese Tukanschnäbel wurden vom Zoll am Flughafen Leipzig sichergestellt. 
Diese Tukanschnäbel wurden vom Zoll am Flughafen Leipzig sichergestellt.  Foto: Hauptzollamt Dresden

Halle (Saale)/DUR/mad - Am Flughafen Leipzig/Halle sind bei der Kontrolle einer Luftfrachtsendung Teile streng geschützter Tierarten sichergestellt worden. Dabei handelt es sich um zwei Schnäbel des Tukans und eine Halskette mit zehn Zähnen von Kaimanen.

Bereits bei der Kontrolle per Röntgenbild seien Unregelmäßigkeiten in einem Paket festgestellt worden. Die Sendung aus Brasilien, die  über Deutschland nach Großbritannien gelangen sollte, wurde schließlich geöffnet. Neben verschiedenen Dekoartikeln und einer Decke kam auch die Kette mit den Zähnen sowie zwei große bunte Schnäbel zum Vorschein.

Schnäbel und Zähne am Flughafen Halle/Leipzig aufgetaucht: Tukane und Kaimane streng geschützt

Ein daraufhin erstelltes Gutachten bestätigte, dass die Zähne von einem Glattstirnkaiman und die Schnäbel von Dottertukanen stammen.

Auch eine Kette mit Zähnen von geschützten Kaimanen wurde entdeckt und sichergestellt.
Auch eine Kette mit Zähnen von geschützten Kaimanen wurde entdeckt und sichergestellt.
Foto: Hauptzollamt Dresden

Beide Tierarten sind laut Washingtoner Artenschutzübereinkommen streng geschützt und die Ein- und die Durchfuhr nur mit artenschutzrechtlichen Dokumenten möglich, so das Zollamt. Da diese nicht vorlagen, wurden Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz eingeleitet. Absender und Empfänger drohen Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren oder Geldstrafen.

Tukane benutzen ihre große Schnäbel als eine Art Klimaanlage. Körperwärme wird durch Blutgefäße unter der Schnabelhaut abgegeben. Zudem benutzen sie ihre riesigen Schnäbel, um größere Früchte zu pflücken, sie auszuquetschen und den Saft zu trinken.

In der südamerikanischen Volksmedizin werden den Schnäbeln leider heilende Kräfte nachgesagt.