Nach Ryanair-Aus Warum Lufthansa die Verbindung vom Flughafen Leipzig/Halle nach München streicht
Nach London verliert der Flughafen Leipzig/Halle eine weitere Metropolverbindung: Ab kommendem Sommer werden die Flüge nach München eingestellt. Welche Gründe die Lufthansa dafür nennt.
Leipzig/Halle (Saale). - Erst im Herbst hat die Lufthansa ihre Verbindung vom Flughafen Leipzig/Halle nach München wieder aufgenommen. Nun kommt die Rolle rückwärts: Ab dem Sommerflugplan Ende März ist die Strecke wieder gestrichen.
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„Aufgrund veränderter Rahmenbedingungen seit der Pandemie und der gleichzeitig massiven staatlichen Verteuerung des Fliegens in und ab Deutschland, zuletzt mit der spürbaren Erhöhung der Luftverkehrsteuer, ist die Wirtschaftlichkeit einzelner Strecken nicht mehr gegeben“, teilte eine Firmensprecherin mit. Zuvor hatte die „Leipziger Volkszeitung“ berichtet.
Lufthansa bemängelt hohe Kosten an mitteldeutschen Flughäfen
Man sehe sich gezwungen, die Umsteigeverkehre aus der Region Leipzig/Halle am Drehkreuz in Frankfurt (Main) zu konzentrieren, so die Sprecherin. Auf dieser Strecke soll das Angebot den Angaben nach verbessert werden. Bis zu fünf Flüge täglich soll es dann geben, aktuell sind es bis zu vier. München fliegt die Lufthansa bisher zweimal täglich an.
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Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte bereits im Sommer in Dresden die hohen Kosten bemängelt. Allein aufgrund von Steuern und Gebühren würde der Start eines Lufthansa-Airbus am Flughafen Dresden inzwischen 4.500 Euro kosten. Im benachbarten Prag seien es dagegen nur 500 Euro. „Allein dadurch ist es für die Lufthansa attraktiver, von Prag zu starten“, sagte Spohr damals.
Ryanair streicht Flüge vom Airport Leipzig/Halle
Mit den hohen Kosten hatte zuletzt auch die irische Billigfluglinie Ryanair ihren Rückzug aus Leipzig/Halle begründet. Ab dem Sommerflugplan soll die Verbindung nach London (dreimal wöchentlich) wegfallen. Ryanair hat sein Angebot deutschlandweit zusammengestrichen.
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Am 1. Mai hatte die Bundesregierung die sogenannte Ticketsteuer auf Flüge je nach Endziel der Flugreise auf 15,53 bis 70,83 Euro pro Ticket angehoben – das entspricht einem Anstieg von mehr als 20 Prozent.
Zusätzlich waren die Abgaben für Fluglotsen gestiegen, weil die staatseigene Deutsche Flugsicherung Verluste aus der Pandemie hereinholen soll. Auch der Preisdeckel für die Luftsicherheitsabgabe (Sicherheitskontrolle der Passagiere) soll angehoben werden.