Polizei warnt Falschgeld-Flut in Sachsen-Anhalt: So erkennen Sie die gefährlichen Blüten!
Die Bilanz ist erschreckend, immer mehr Falschgeld ist in Sachsen-Anhalt im Umlauf. Wem Falschgeld angedreht wird, der bleibt auf dem Schaden sitzen. So erkennen Sie die Blüten.

Magdeburg - In Sachsen-Anhalt ist im vergangenen Jahr deutlich mehr Falschgeld aufgetaucht. Laut dem Landeskriminalamt (LKA) wurden 1.104 Euro-Falschgeldnoten mit einem Gesamtwert von rund 78.500 Euro festgestellt, die in den Zahlungsverkehr gelangt sind. 2023 waren es noch 776 Euro-Falschgeldnoten mit einem Gesamtschaden von rund 30.500 Euro gewesen.
Jüngst hatte die Bundesbank von sprunghaft gestiegenen Falschgeldzahlen berichtet. Deutschlandweit wurden 28 Prozent mehr gefälschte Banknoten aus dem Verkehr gezogen, alles in allem waren es 72.413. Die Schadenssumme ging allerdings von 5,1 Millionen Euro 2023 auf 4,5 Millionen Euro im vergangenen Jahr zurück.
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50-Euro-Scheine werden häufig gefälscht
Am häufigsten wurden wieder 50-Euro-Falschgeldnoten im Zahlungsverkehr angehalten. Ihr Anteil lag in Sachsen-Anhalt bei 45 Prozent. Falsche Zwanziger hatten einen Anteil von 19 Prozent.
Es folgten gefälschte 200-Euro-Scheine mit 14 Prozent und 100-Euro-Scheine mit 11 Prozent. Der mehr als verdoppelte Gesamtschaden geht einher mit mehr Fälschungen höherwertiger Stückelungen, erklärte ein LKA-Sprecher.
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Aber nicht nur Scheine, auch gefälschte Münzen wurden in Umlauf gebracht. Im Jahr 2024 wurden in Sachsen-Anhalt rund 3.400 falsche Euro-Münzen entdeckt, nach insgesamt rund 1.650 im Vorjahr.
Im Zahlungsverkehr bedeutete das laut LKA ein Schadensvolumen von etwa 6.700 Euro, 2023 waren es rund 3.250 Euro gewesen. 97 Prozent der Fälschungen betrafen Zwei-Euro-Münzen.
Falschgeld in Sachsen-Anhalt weniger häufig entdeckt
Dabei sei festzustellen, dass im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt rechnerisch auf 10.000 Einwohner fünf entdeckte Falschgeldnoten gekommen seien.
Im Bundesdurchschnitt seien es deutlich mehr, nämlich neun Falschgeldnoten gewesen. Lokale Schwerpunkte sind laut dem LKA nicht festzustellen.
Klar ist, dass im Bereich des Einzelhandels oder Handels mit Bargeldzahlungsverkehr rund 30 Prozent der falschen Banknoten festgestellt und in der Folge sichergestellt werden.
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Wer Falschgeld annimmt, bleibt auf dem Schaden sitzen
Falschgeld wird nicht ersetzt. Wer es annimmt, bleibt auf dem Schaden sitzen. Die Bundesbank warnt eindringlich vor dem Versuch, die falschen Scheine jemand anderem anzudrehen, weil dies eine Straftat sei. Stattdessen sollten die Blüten bei der Bundesbank oder Polizei abgegeben werden.
Die Polizei in Sachsen-Anhalt erfasste im vergangenen Jahr 14 Geldfälschungsdelikte. Vorrangig habe es sich um erwachsene Tatverdächtige gehandelt, in Einzelfällen waren es auch Jugendliche.
Beim Inverkehrbringen von Falschgeld wurden den Angaben zufolge etwa 455 Fälle verzeichnet und damit mehr als doppelt so viele wie noch 2023, als es 212 waren.
Auch da seien die ermittelten Tatverdächtigen in der Regel Erwachsene, bei nur rund fünf Prozent sei von Jugendlichen und Heranwachsenden auszugehen.
So erkennt man Falschgeld
Echte Geldscheine bestehen aus Baumwolle. Sie fühlen sich griffiger und fester an als anderes Papier. Blüten hingegen sind häufig glatt und dünn.
Das Wasserzeichen und die Wertzahl auf der Vorderseite oben links, die erst im Gegenlicht vollständig zu erkennen ist, sind weitere Merkmale von echtem Geld.
Kippt man den Schein, schimmert das Hologramm, der glänzende Streifen rechts, in verschiedenen Farben. Auch die Wertzahl auf der Rückseite verändert auf den 50-, 100-, 200- und 500-Euro-Scheinen beim Kippen die Farbe.
Wer einen echten Schein gegen das Licht hält, erkennt einen dunklen Streifen. Das ist der Sicherheitsfaden, auf dem das Wort Euro und sehr klein die Wertzahl der Note stehen.
Über Sicherheitsmerkmale weiterer Euro-Noten können Sie sich auf der Website der Europäischen Zentralbank informieren.
„Spielgeld“ außerhalb des Zahlungsverkehrs sichergestellt
Auch außerhalb des Zahlungsverkehrs tauchte eine Menge Falschgeld auf. Die Polizei stellte im vorigen Jahr zusammen 1.952 Euro-Banknoten mit einem Gesamtwert von etwa 326.000 Euro sicher, die als Falschgeld zu bewerten sind.
Dabei handele es sich zu 95 Prozent um veränderte Banknotenabbildungen, die eigentlich nicht für den Geld- oder Rechtsverkehr gedacht sind. Das „Prop Copy“-, „Movie Money“-, Souvenir-, Toten- oder Hochzeitsgeld aus dem asiatischen Raum werde auch als Spielgeld vertrieben.
Es ist nach deutschem Recht dann Falschgeld, wenn sie mit echtem Geld verwechselt werden könnte und als echt in den Verkehr gebracht werden soll.