Endlager für radioaktive Abfälle Erstes Projekt aus Nachteilsausgleich für Morsleben

Haldensleben/Ingersleben (dpa) - Mit zusätzlicher Förderung sollen die Nachteile, die dem Ort Morsleben (Landkreis Börde) durch das Endlager für radioaktive Abfälle entstehen, ausgeglichen werden. „Der Start des Zukunftsfonds ist sehr gut gelaufen“, erklärte der Regionalmanager beim Amt für Wirtschaft des Landkreises Börde, Jan Braunsberger. Aktuell entsteht ein Gesundheits- und Erlebnispfad. Weitere Projekte sollen laut Braunsberger bald umgesetzt werden.
Bis 1998 lagerten zunächst die DDR und später die Bundesrepublik in einem ehemaligen Kali- und Steinsalzbergwerk in Morsleben schwach- und mittelradioaktive Abfälle ein. Der Zukunftsfonds Morsleben soll Projekte finanzieren, die die Gegend für Anwohner und Firmen attraktiver machen. Welche Projekte gefördert werden, entscheidet ein Stiftungsrat aus Vertretern von Bund, Land, Kommunen und der Wirtschaft.
Von den bis 2023 vom Bund zugesagten 1,6 Millionen Euro ist laut Braunsberger bislang noch kein Geld ausgegeben worden. Vor rund einem Jahr hatte der Landtag grünes Licht für die Stiftung Zukunftsfonds Morsleben gegeben. „Der geplante Zeitraum wird nicht ausreichen, um die Nachteile für Morsleben auszugleichen. Dies ist bereits erkennbar“, hieß es weiter. „Daher wird sich der Landkreis Börde, gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren, für eine Verlängerung des Zeitraumes sowie weitere Mittel des Bundes einsetzen.“