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  7. Ermittlungen gegen Schützen in Ku-Klux-Klan-Kostüm dauern an

Schüsse bei Demo gegen Weiterbau der A14 Ermittlungen gegen Schützen in Ku-Klux-Klan-Kostüm dauern an

Von Max Hunger 21.06.2021, 15:43
Mitglieder des rassistischen Ku-Klux-Klan. 
Mitglieder des rassistischen Ku-Klux-Klan.  Foto: Jim Lo Scalzo/EPA/dpa/Archiv

Seehausen - Die Polizei ermittelt weiter gegen einen unbekannten Täter, der am Freitagabend mit einer Softairwaffe auf Menschen am Bahnhof Seehausen (Altmark) geschossen haben soll. Nach Angaben der Polizeiinspektion Stendal konnte der mutmaßliche Schütze bislang nicht gefasst werden. Die Opfer der Attacke seien mittlerweile vernommen worden, die Suche nach dem Täter dauere derweil an, sagte eine Polizeisprecherin auf MZ-Anfrage am Montag. „Den Täter haben wir nach wie vor nicht gefunden.“

Der Unbekannte hatte am Freitagabend Mitglieder einer Versammlung in Seehausen gegen den Weiterbau der Autobahn 14 mit Plastikkugeln aus einer Druckluftwaffe beschossen. Wie die Polizei mitteilte, wurden dabei zwei Menschen leicht verletzt. Von einem Bahnsteig aus habe der maskierte Unbekannte auf die Teilnehmer geschossen. Ein Zwölfjähriger und ein 20 Jahre alter Mann wurden dabei leicht verletzt. Der mutmaßliche Täter soll eine Haube getragen haben, die an den Ku-Klux-Klan erinnerte. So zeigt es auch ein Video aus dem Internet, das den Vorfall am Freitagabend zeigen soll. Der Unbekannte flüchtete laut Polizei anschließend mit einem Auto vom Tatort. Es war ein Polizeihubschrauber im Einsatz.

Die Polizei schließt einen rechtsextremistischen Hintergrund der Tat indes nicht aus. Ebenso möglich sei jedoch, dass das Kostüm der Einschüchterung der Aktivisten in Seehausen dienen sollte, sagte die Polizeisprecherin. Es gebe vor Ort viele Befürworter des geplanten Autobahnbaus. Zwischen ihnen und den oft von außerhalb zugereisten Autobahn-Gegner aus der „Baumbesetzer-Szene“ habe sich ein andauernder Konflikt entwickelt. Weitere Hinweise auf eine rechtsextremistische Zelle in Seehausen gebe es bislang nicht. „Es ist der erste Vorfall, der in die Richtung geht“, sagte die Polizeisprecherin mit Blick auf den kostümierten Schützen. (mz)