Corona-Tests alle zwei Tage Corona-Tests alle zwei Tage: Maßnahmen in Zast Halberstadt erneut verschärft

Halberstadt - Erneute Ausschreitungen in der zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt (Harz) alarmieren die Behörden. Die Unterkunft mit rund 800 ausländischen Bewohnern steht seit zwei Wochen unter Quarantäne, nachdem Bewohner positiv auf Corona getestet wurden.
Nachdem am Osterwochenende nach Polizeiangaben ein Streit unter Dutzenden Bewohner zu eskalieren drohte, werden die Sicherheitsmaßnahmen in der zentralen Asylunterkunft nun erneut verschärft.
So sollen die voneinander getrennten Gebäudekomplexe auf dem Gelände mit weiteren Absperrzäunen voneinander getrennt werden, teilte das Landesverwaltungsamt mit. Der Grund: In der Nacht zu Ostermontag gerieten laut Polizei „größere Personengruppen“ aus Georgien und afrikanischen Staaten aneinander. Sie sollen versucht haben, in den jeweils anderen Gebäude komplex zu gelangen.
„Dabei soll es auch zu vereinzelten körperlichen Übergriffen zwischen Einzelpersonen gekommen sein, in deren Folge zwei Personen leicht verletzt wurden“, so die Polizei. Steine und waffenähnliche Gegenstände seien eingesetzt worden, Fenster zu Bruch gegangen. Die Polizei ermittelt wegen schweren Landfriedensbruchs.
Zudem befürchtet das Gesundheitsamt offenbar eine weitere Ausbreitung des Virus innerhalb der Unterkunft. 51 Infektionen wurden bisher unter den Bewohnern nachgewiesen, Kranke werden nach Quedlinburg verlegt. Ab Mittwoch sollen aus Sicherheitsgründen aller zwei Tage Tests durchgeführt werden - bei jedem der rund 800 Bewohner. Das Vorgehen ist über den maximalen Inkubationszeitraum geplant, also über die kommenden zwei Wochen hinweg.
„Die Fachleute gehen davon aus, dass damit die Zahl der durch diese Infizierten verursachten Neuinfektionen mit jeder Testung sinkt und schließlich keine neuen Infektionen mehr auftreten, so dass die Quarantäne aufgehoben werden kann“, so der Landkreis. Weitere Maßnahmen, etwa die Verlegung gesunder Bewohner aus der Zentralunterkunft, sind laut Landesverwaltungsamt nicht geplant.
Indes ermittelt die Polizei auch in den eigenen Reihen: Weil Fotos eines Einsatzes in der Asyl-Unterkunft auf einer Facebook-Seite landeten, läuft ein Disziplinarverfahren gegen einen Beamten. Das bestätigte die Polizeiinspektion Zentrale Dienste der MZ. Es sei verboten, privat Fotos von dienstlichen Einsätzen anzufertigen und zu veröffentlichen, hieß es zur Begründung. Die Bilder waren auf einer Facebook-Seite gelandet, auf der auch extrem rechte Inhalte und Diffamierungen geteilt werden. (mz)