Badeseen in Sachsen-Anhalt Blaualgen-Alarm: In diesen Seen kann das Baden gefährlich werden
Am Wochenende wird es heiß in Sachsen-Anhalt – das perfekte Badewetter! Doch wer einen Ausflug an den See plant, sollte vorsichtig sein: Viele Badeseen sind derzeit von den Blaualgen betroffen. Wo aktuell Badeverbot gilt.
Halle (Saale)/Magdeburg. - Am Wochenende wird es in Sachsen-Anhalt so richtig heiß – das perfekte Wetter also für einen Ausflug an den See. Doch an einigen Gewässern in Sachsen-Anhalt sollte man lieber auf den Sprung ins kühle Nass verzichten. Der Grund: Blaualgen.
Blaualgen sind eigentlich keine Algen, sondern Bakterien. Sie heißen Cynobakterien und können zu Hautreizungen und Magen-Darm-Problemen führen. Auf seiner Badegewässerkarte informiert das Land Sachsen-Anhalt, in welchen Seen die Cyanobakterien derzeit auftreten.
Massiver Blaualgen-Befall: Badeverbot für Parchauer See
Dies ist vor allem im Parchauer See im Jerichower Land der Fall. Hier ist die Blaualgenentwicklung schon so massiv, dass am 9. August die dritte Alarmstufe ausgerufen wurde. Die Stadt Burg rät explizit vom Baden ab.
Laut der Stadtverwaltung Burg wurden an den Badestellen am Parchauer See Schilder angebracht, die auf die Algenblüte hinweisen.
Zudem rät sie: "Sollte ein Gewässer eine grünliche oder bläulich-grüne Färbung aufweisen, eine Schlierenbildung oder ein Algenteppich erkennbar sein, tote Fische an der Wasseroberfläche treiben oder sie im knietiefen Wasser ihre Füße kaum oder gar nicht mehr sehen, dann sollten sie vom Baden in diesen Gewässern absehen."
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Schwimmen im Badeteich des Touristenzentrums Prettin wieder erlaubt
Der Badeteich im Touristenzentrum Prettin im Landkreis Wittenberg war vom 6. bis zum 18. August wegen Blaualgen für Badegäste gesperrt. Seit Montag, 19. August, ist das Baden wieder erlaubt.
Der Muldestausee in Anhalt-Bitterfeld ist seit Mitte August von Blaualgen betroffen. Die Gemeindeverwaltung rät davon ab, in dem See zu baden.
"Wenn Sie trotzdem baden möchten, vermeiden Sie Bereiche mit sichtbaren Schlieren und schlucken Sie auf keinen Fall beim Schwimmen Wasser", heißt es weiter. Auch Hunde sollte man vom Wasser fernhalten, da auch sie schwer erkranken könnten.
Behörden stellen Warnhinweise wegen Blaualgen am Neustädter See in Magdeburg auf
Auch im Neustädter See in Magdeburg wurden Blaualgen festgestellt. Es gilt derzeit Warnstufe 1. "Es kommt zur Trübung des Wassers mit einer Sichttiefe unter 2m und es gibt ein geringes Vorkommen von Cyanobakterien", teilt die Stadt Magdeburg mit. Das Baden im Neustädter See ist aber weiter erlaubt. Die Stadtverwaltung rät aber dazu, nach dem Schwimmen zu duschen.
Im Bergsee Güntersberge im Harz und im Stausee Kelbra in Mansfeld-Südharz gilt aktuell Warnstufe 2. Das bedeutet, dass die Blaualgen bereits massenhaft auftreten. Das Baden ist nicht explizit verboten, die Badegäste sollten aber die Sicherheitshinweise vor Ort beachten.
Für das Naturbad Mosigkau in Dessau-Roßlau wurde das zwischenzeitlich verhängte Badeverbot wieder aufgehoben. Auch hier gilt derzeit nur die zweite Warnstufe, was das Baden auf eigene Gefahr möglich macht.
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Blaualgen können vor allem für Kinderund Allergiker gefährlich sein
Offiziell ausgewiesene Badegewässer werden von den Gesundheitsämtern in Sachsen-Anhalt regelmäßig überprüft, sodass ein Befall mit Blaualgen meist schnell auffällt.
Blaualgen sind besonders für Kinder und Allergiker gefährlich. Wer mit den Cynobakterien in Kontakt kommt oder sie verschluckt, kann Hautreizungen, Bindehautentzündungen, Ohrenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber entwickeln. Auch allergische Reaktionen sind möglich.