Hundertjähriger Kalender Winter-Wetter oder Frühlings-Vorbote? Das sagen die Bauernregeln über den Januar
Regen oder Schnee - milde Temperaturen oder klirrende Kälte? Wird der Januar ein typischer Wintermonat oder ein Vorbote des Frühlings? Die Bauernregeln geben Auskunft - zumindest ein bisschen.
Magdeburg. - Der Januar 2025 bringt bisher vor allem kalte und frostige Temperaturen nach Sachsen-Anhalt. Grund für die winterlichen Bedingungen ist eine Kaltfront, die am Freitag langsam vom Norden her über Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zieht. Allerdings dürften Schneemänner und Rodelpartien nur in höheren Lagen wie dem Erzgebirge, dem Brocken oder Teilen des Thüringer Waldes möglich sein.
Aber was sagen die Bauernregeln über den Januar?
Lesen Sie auch: DWD sagt für erstes Januarwochenende Sturm, Schnee, Frost und Glätte voraus
Wetter im Januar: Frostig, kalt und schneereich oder mild und regnerisch?
Am Wochenende wird es laut den Vorhersagen ebenfalls winterlich: Während es am Samstag vor allem im Norden sowie im Harz vereinzelt zu Schneeschauern kommt, wird für Sonntag Schneefall prognostiziert, der sich vom Südwesten bis nach Nordost ausbreitet. Bis zum Mittag kann es dabei eine bis zu fünf Zentimeter dicke Neuschneee-Decke geben.
Allerdings werden die Temperaturen am Sonntag bei ein bis vier Grad wieder etwas höher, sodass es am Nachmittag vielerorts eher regnet als schneit und der Schnee auch wieder taut.
Lesen Sie auch: 2024 war bislang wärmstes Jahr in Sachsen-Anhalt
Nach dem milden Wochenende gehen die Temperaturen im Osten Deutschlands abwärts. Laut 42-Tage-Wettertrend von wetter.de ist leichter Dauerfrost möglich. Am zweiten Januar-Wochenende wird sogar etwas Schnee erwartet, der kurz liegen bleibt. Wenn der 42-Tage-Trend Recht behält, folgt wie im Norden auch eine ruhige, trockene Periode
Anders sieht es danach aus. Tagsüber ist es zwar weiterhin zu mild für Schnee, aber nachts könnte es sehr wohl bei Temperaturen knapp unter Null schneien. Das wäre dann für Berufspendler am Abend und am Morgen eine spannende Zeit.
Mit dem Start in den Februar sind aber auch nachts die frostigen Zeiten schon wieder vorbei. Zwischen 4 und 8 Grad tagsüber sind für den Osten auch eher mild zu nennen.
Bauernregeln für den Januar
- Im Januar dickes Eis, im Mai ein üppig Reis.
- Der Januar muss krachen, soll der Frühling lachen.
- Ist der Januar hell und weiß, wird der Sommer gerne heiß. Diese Bauerregel gibt einen "Tipp" für die zu erwartende Sommerwitterung. Ein sonnenreicher Januar mit einer Schneedecke lässt auf einen schönen Sommer hoffen. Die Statistik zeigt, dass in drei von fünf Fällen ein überdurchschnittlich warmer Juli und August folgt.
- Knarrt im Januar Eis und Schnee, gibt's zur Ernt' viel Korn und Klee.
- Kommt der Frost im Januar nicht, zeigt im März er sein Gesicht.
- Januar ganz ohne Schnee tut Bäumen, Bergen und Tälern weh.
- Auf trockenen, kalten Januar folgt viel Schnee im Februar. Nach einer kalten Witterungsperiode sind oftmals Seen und Flüsse zugefroren, Nord- und Ostsee haben ebenfalls unterdurchschnittliche Temperaturen. Auch im Erdboden steckt Frost oder es liegt Schnee. Das nachfolgende Wetter fällt dadurch in vielen Jahren ebenfalls kälter als im Durchschnitt aus, denn die Luft erreicht uns über einen ausgekühlten Untergrund. Ist sogar die Ostsee zum Teil zugefroren, sind alle Luftströmungen, die uns von dort erreichen, erheblich kälter als in anderen Jahren.
- Januar muss vor Kälte knacken, wenn die Ernte soll gut sacken. Während man unter "freundlichem" Wetter im allgemeinen "schönes" oder auch sonnenscheinreiches Wetter versteht, so ist mit freundlichem Wetter in der Landwirtschaft vor allem eine ertragreiche Witterung gemeint - und dazu gehört auch Regen! Auch im landwirtschaftlichen Sinne freundliches Wetter ist allerdings angenehm warmes und trockenes Wetter zur Erntezeit. Damit lässt sich diese Bauernregel in die Reihe der Regeln einordnen, die nach einem kalten Januar einen überdurchschnittlich warmen und trockenen Sommer versprechen. Das gilt mit 60 bis 70 Prozent vor allem für den Juli und August.
- Diese Erklärung gilt auch für Eis und Schnee im Januar, künden ein gesegnet' Jahr sowie Januar je kälter und heller, Scheune und Fass um so völler.
- Wenn der Frost nicht im Jenner kommen will, so kommt er im März oder April. Diese Bauerregel lässt sich statistisch nicht nachweisen. Es ist sogar das Gegenteil der Fall. Wenn im Januar nur wenige Tage mit Frost auftreten, ist dies in zwei von drei Jahren auch im März der Fall. Auch im April ist nicht mehr Frost als üblich zu erwarten.
Das Wetter im Januar kann laut den Bauernregeln Einfluss auf die folgenden Monate bis in Frühling und Sommer haben. Ein schneereicher und kalter Januar könnte demnach ein Anzeichen dafür sein, dass das Wetter dann sommerlich warm wird.
Bleibt der Januar niederschlagsarm, so hat dies negative Auswirkungen auf die Natur.
Der Hundertjährige Kalender ist eine Zusammenstellung von Wettervorhersagen. Er wurde im 17. Jahrhundert von einem fränkischen Mönch aufgrund damaliger astrologischer Vorstellungen erstellt.