Zugausfall durch GDL-Streik am Dienstag Neuer Bahnstreik der GDL: Welche Alternativen gibt es in Sachsen-Anhalt?
Der Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL geht weiter. Und damit auch die Streiks der GDL. Der nächste findet am Dienstag, 12. März, statt. Welche Alternativen gibt es im Land?
Halle (Saale)/Magdeburg. - Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Beschäftigten der Deutschen Bahn zum nächsten Streik aufgerufen. Deswegen ist auch in Sachsen-Anhalt mit vielen Zugausfällen zu rechnen.
Um den aktuellen und in der Zukunft angedrohten Streiks der GDL zu verhindern, legte die Bahn vor dem Hessischen Landesarbeitsgericht Berufung ein. Diese wurde vom Gericht abgelehnt, sodass die GDL auch weiter streiken darf.
Es ist davon auszugehen, dass die Gewerkschaft der Lokführer weitere Wellenstreiks mit weniger als 24 Stunden Vorlaufzeit nutzt, um den Druck auf die Bahn zu erhöhen.
Neuer Bahnstreik: GDL bestreikt Deutsche Bahn am Dienstag
Der Streik der Lokführer werde im Personenverkehr am frühen Dienstagmorgen um 2 Uhr beginnen und 24 Stunden andauern, teilte die Gewerkschaft mit.
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GDL fordert weniger Arbeit bei gleichem Lohn von der Bahn
Viel wichtiger ist der Gewerkschaft den öffentlichen Aussagen zufolge aber eine Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Forderung hält die Bahn in diesem Umfang für unerfüllbar, auch weil dann zu viel neues Personal gebraucht werde. Schon jetzt gibt es bei Lokführern und auch in anderen Bahn-Berufen einen Fachkräftemangel.
Der Tarifkonflikt zwischen der Bahn und der GDL läuft seit Anfang November. Die GDL erklärte die Gespräche bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde für gescheitert. Seit dem 24. November wurde nicht mehr verhandelt. Nach einer Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern sind auch unbefristete Streiks möglich.
Diese Privatstrecken sind vom GDL-Streik in Sachsen-Anhalt nicht betroffen
Außerhalb des Angebots der DB sind von Privaten betriebene Strecken vom Streik ausgenommen. Hier ist es möglich, die Privatbahnen als Alternative zu den DB-Zügen zu nutzen. Zum Beispiel fuhr die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH bei vorherigen Streiks auf der Strecke zwischen Magdeburg und Burg. Es wurden auch Magdeburg-Herrenkrug, Biederitz, Gerwisch und Möser angefahren.
Um die Privatbahnen zu nutzen, lohnt es sich frühzeitig, die Webseiten und Apps der Privatbahnen zu lesen.
Trotz GDL-Streik am Dienstag- Diese Züge im LSA fahren
Trotz des Streiks der DB-Lokführer werden die Privatunternehmen trotzdem fahren. Hierzu zählen:
Auch Tourismusbahnen, die außerhalb der Saison fahren, sind nicht vom GDL-Streik betroffen. Sie können nur passiv bestreikt werden, wenn die Fahrdienstleiter der Lokführergewerkschaft die Arbeit niederlegen. Betroffen wären dann:
Weitere Alternativen für Pendler und Reisende
Mit dem Deutschlandticket stehen den Fahrgästen und Reisenden ohnehin eine Menge Möglichkeiten zum Umsteigen zur Verfügung. Hierbei kann man viele bestreikte Strecken umfahren oder auf die Privatanbieter ausweichen.
Darüber hinaus lohnt es sich, auf Anbieter wie PlusBus, TaktBus und Flixbus umzusteigen. Da das Deutschlandticket allerdings nicht für Flixbusse gilt, muss hier ein extra Ticket gekauft werden. Das Unternehmen Flixbus fährt in Sachsen-Anhalt die Städte Halle, Sangerhausen, Weißenfels, Zeitz und Magdeburg an.
Auch hier gilt es für Reisende, sich frühzeitig über die Busverbindungen via App oder Homepage zu informieren.
Erstattungen bei Verspätungen und Ausfällen durch den GDL-Streik
Fahrgäste, die durch den Streik nicht rechtzeitig an das Ziel kommen oder ihr Ticket verfällt, können sich auf der Webseite der DB über ihre Rechte informieren.
Bei einer Stunde Verspätung gibt es von der Bahn 1,50 Euro zurück. Allerdings werden Entschädigungen bei der DB erst ab einer Summe von vier Euro ausgezahlt. Deswegen lohnt es sich, die Bahntickets zu den Verspätungen zu sammeln und danach als Gesamtpaket einzureichen.
Frühbucher-Tickets oder andere Einzelfahrscheine können laut Bahn zu einem anderen Zeitpunkt genutzt werden. Man sollte auch den Infoschalter der DB beim nächsten großen Bahnhof anzusteuern, um sich persönlich zu informieren.
Alternative Strecken können mit den DB-Tickets auch genutzt werden, wenn das Ziel das gleiche bleibt. Da die ursprüngliche DB-Zugverbindung durch die Streiks ausfällt, ist das Ausweichen erlaubt.