Krawalle in Magdeburg Ausschreitungen in Magdeburg: Polizisten mit Steinen und Flaschen beworfen

Magdeburg - Steine- und Flaschenwürfe auf Polizisten, umgeworfene Mülltonnen und herausgerissene Verkehrsschilder: Auf dem Magdeburger Hasselbachplatz ist es zu Ausschreitungen gekommen. Bei den Tumulten in der Nacht zum Samstag wurde ein Polizist schwer verletzt, wie die Polizei mitteilte. 14 weitere Beamte erlitten leichte Verletzungen.
An den Auseinandersetzungen seien etwa 150 teils stark alkoholisierte und aggressive Personen beteiligt gewesen - vor allem Jugendliche und junge Erwachsene. Auch einige Fußball-Hooligans seien darunter gewesen, berichtete ein Polizeisprecher.
Beamte, die vor Ort eine Anzeige aufnehmen wollten, wurden von zahlreichen „Schaulustigen“ angepöbelt, bedroht und beleidigt. Weitere Unterstützungskräfte wurden mit Flaschen und Steinen beworfen. Die Polizei nahm sieben Menschen in Gewahrsam. Sie wurden später wieder freigelassen. Zahlreiche Verfahren seien eingeleitet worden, etwa wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung.
Bereits seit mehreren Wochen sei der zentrale Hasselbachplatz Schwerpunkt von Lärmbelästigung und nächtlicher Ruhestörung, sagte der Polizeisprecher. Vereinzelt komme es auch zu Körperverletzungen durch Schlägereien oder Drogendelikten. Für die zentrale Lage des Platzes sei das aber nicht ungewöhnlich. Ausschreitungen wie in der Nacht zum Samstag habe es bisher nicht gegeben. „Das ist eine neue Qualität“, sagte der Sprecher.
Die Nacht begann demnach zunächst erneut mit Körperverletzungen, Sachbeschädigungen sowie Flaschenwürfen gegen Polizeiautos. Als Beamte zu schlichten versuchten, sei die Situation eskaliert. Die Polizisten seien beleidigt, bedroht und angegriffen worden.
Bis in die Morgenstunden kam es immer wieder zu Körperverletzungen der aufgebrachten Menge untereinander und Übergriffen auf Polizisten. Pflastersteine und Verkehrsschilder wurden herausgerissen, Blumenkübel und Mülltonnen umgeworfen. Die Polizei war mit 110 Beamten im Einsatz, darunter auch Bundespolizisten.
Das Ausmaß der Ausschreitungen sei nicht vorherzusehen gewesen, sagte der Sprecher. Für die nächste Nacht will die Polizei ihre Präsenz auf dem Platz deshalb weiter verstärken. (mz/dpa)