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Amtliche Warnung Warnung vor Sturmböen - Hochwasserlage in Sachsen-Anhalt weiter angespannt

Auf Sturmtief Zoltan folgt an Weihnachten der Regen und weiter anhaltende Sturmböen. Für Teile Sachsen-Anhalts hat der Deutsche Wetterdienst eine amtliche Warnung herausgegeben. Die Hochwasserlage bleibt zudem angespannt.

Aktualisiert: 26.12.2023, 17:06
Im Harz wird über Weihnachten ergiebiger Regen erwartet. Damit steigt auch die Hochwassergefahr. 
Im Harz wird über Weihnachten ergiebiger Regen erwartet. Damit steigt auch die Hochwassergefahr.  Foto: Andreas Arnold/dpa/Symbolbild

Magdeburg/dpa/DUR - Die Hochwasserlage ist vielerorts in Sachsen-Anhalt weiter angespannt. Die dritte von vier Hochwasseralarmstufen war am ersten Weihnachtsfeiertag an der Ohre am Pegel Wolmirstedt erreicht, an der Salzwedeler Dumme bei Tylsen, an der Mulde bei Golzern und der Unstrut bei Wangen, wie aus einer Übersicht der Hochwasservorhersagezentrale Sachsen-Anhalt hervorging.

An diversen weiteren Pegeln verschiedener Flüsse im Land war die Alarmstufe 2 erreicht, darunter an der Saale in Halle.

Lesen Sie hier: Alarmstufe überschritten: Bange Blicke auf die Pegel der Mulde im Altkreis Bitterfeld

Warnung vor Sturmböen am 2. Weihnachtsfeiertag

Zum 2. Weihnachtsfeiertag warnt der DWD vor starken Sturmböen in Sachsen-Anhalt. So sind bis zum Dienstagabend mit Windböen um 55 km/h (Bft 7), vor allem im Süden, im Harz sowie dessen Nordrand auch Sturmböen um 65 km/h (Bft 8) aus Südwest zu rechnen. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor herabstürzende Äste und Gegenstände.

Halle sperrt Wege entlang der Saale

Wege entlang der Saale seien zum Schutz der Fußgänger und Radfahrer gesperrt worden, so die Stadtverwaltung am Montagnachmittag. Eine Evakuierung von Wohnhäusern werde nach aktuellem Stand nicht erforderlich sein. In mehreren Straßen bleibt die Straßenbeleuchtung in der Nacht zum zweiten Weihnachtsfeiertag ausgeschaltet. Es werde damit gerechnet, dass die Pegelstände im Lauf des Dienstags wieder sinken. An Elbe und Havel erwartet die Hochwasservorhersagezentrale steigende Wasserstände.

Mehr zum Thema: Stadt Halle erwartet Hochwasser-Höchststand in der Nacht zum zweiten Weihnachtsfeiertag

Bei der Alarmstufe 2 richten Städte und Gemeinden einen Kontrolldienst ein, ab der Stufe 3 gibt es einen ständigen Wachdienst und es wird mit Maßnahmen der Deichverteidigung begonnen. Mit der Stufe 4 besteht Gefahr für die Allgemeinheit, für Wirtschaft und für die Funktionstüchtigkeit wasserwirtschaftlicher Anlagen.

Warnung vor Dauerregen im Harz - Hochwasserlage angespannt

Für den Landkreis Mansfeld-Südharz und das Harzer Bergland (Oberharz) wird außerdem Dauerregen bis Dienstagmittag 12 Uhr erwartet (26. Dezember).

Eine Hochwasserwarnung besteht derzeit für die Havel. An den Flüssen Elbe, Ehle, Aland, Ohre, Mulde, Schwarze Elster, Bode, Weiße Elster, Unstrut, Saale und Aller wird die Lage intensiv beobachtet.

Lesen Sie auch: Warnstufe 3 für Mulde bei Dessau ausgerufen, Wasserstadt gesperrt, Schafherde von Elbwiese evakuiert und Hochwasser in Zeitz: Vorerst leichte Entwarnung - Pegelstand der Weißen Elster fällt

Bahngleise unterspült - Umleitungen

Die Regenmengen der vergangenen Tage führen auf der Bahnstrecke zwischen Hannover und Magdeburg zu Beeinträchtigungen. Es entstanden Gleisunterspülungen auf der Strecke Magdeburg-Helmstedt. Voraussichtlich noch bis Mittwoch (27. Dezember) müssen Züge umgeleitet werden, so die Deutsche Bahn. IC-Züge in beiden Fahrtrichtungen verspäteten sich um etwa 30 Minuten. Die Züge könnten zudem nicht in Peine, Braunschweig Hauptbahnhof und Helmstedt halten.

Das stürmische und regnerisch-unbeständige Wetter bremste auch den Tourismus im Harz. Die Harzer Schmalspurbahnen ließen ihre Züge nur bis Schierke fahren und steuerten den Brocken einen weiteren Tag lang nicht an.

Regenmengen gingen zurück

Die Niederschlagsmengen gingen bis zum ersten Weihnachtsfeiertag zurück. Wie der Deutsche Wetterdienst am Montag mitteilte, waren in den zurückliegenden 24 Stunden an den meisten Messstationen einstellige Niederschlagshöhen ermittelt worden. So fielen zwischen Sonntag 7.00 Uhr und Montag 7.00 Uhr in Stapelburg in der Gemeinde Nordharz 7 Liter je Quadratmeter, in den vorangegangenen 24 Stunden waren es noch knapp 29 Liter gewesen. In Wittenberg ging die 24-Stunden-Regenmenge von 20 auf 6,5 Liter je Quadratmeter zurück, in Freyburg/Unstrut fielen nach 25,5 Litern nur noch 0,8 Liter Regen je Quadratmeter binnen 24 Stunden.

Hohe Niederschlagsmengen hatte es von Sonntag bis Montag mit 27,7 Litern je Quadratmeter in Schierke am Fuß des Brockens gegeben, wie es hieß. In den vorangegangenen 24 Stunden waren 51 Liter gemessen worden.