Sachsen-Anhalt setzt auf Öko-Autos Sachsen-Anhalt setzt auf Öko-Autos: Dienstwagen dürfen mehr kosten

Halle (Saale) - Sachsen-Anhalts Landesregierung und die Landesverwaltung sollen künftig ökologischer auf vier Rädern unterwegs sein. Dafür dürfen die Ressorts sogar mehr Geld ausgeben. 40 Prozent mehr als bislang üblich darf der Kauf eines Dienstwagens zu Buche schlagen, wenn dieser mit einem alternativen Antrieb basierend auf Strom, Gas, Alkohol oder mit einem Hybridmotor ausgerüstet ist. So steht es in der neuen Dienstwagen-Richtlinie aus dem Finanzministerium.
„Wir wollen damit zum einen die Regelung zur Nutzung eines Dienstwagens vereinfachen und gleichzeitig ökologische Konzepte bei Anschaffung und Nutzung berücksichtigen“, sagte der zuständige Finanzstaatssekretär Jörg Felgner (SPD) der MZ. Und er räumt ein, dass Anschaffungskosten von bis zu 40 Prozent mehr „in der Tat eine ganze Menge sind“. In Zeiten des Klimawandels „muss sich aber auch die Landesregierung ihrer Verantwortung stellen“.
Nahezu alle Dienstfahrzeuge des Landes werden geleast.
Mit welchen Kosten genau die Anschaffung ökologischer Fahrzeuge zu Buche schlägt, ist derzeit allerdings völlig offen. Grund ist die Art der Beschaffung: Nahezu alle Dienstfahrzeuge des Landes werden geleast, die Raten liegen dabei allerdings nach MZ-Informationen deutlich unter denen, die eine Privatperson für vergleichbare Autos zahlen müsste. Monatlich schlagen sie dem Vernehmen nach mit nicht mehr als 250 Euro zu Buche. Künftig wären es also maximal 350 Euro monatlich - allerdings ist zweifelhaft, ob die Audi A8 oder 7er BMW der Minister tatsächlich elektrisch durchs Land rollen.
Felgner bestätigte, dass es vor allem um kleinere Fahrzeuge gehe, die häufig im Stadtverkehr eingesetzt würden - beispielsweise für die Verteilung der Behördenpost. Dennoch hat der Landesrechnungshof bereits Bedenken angemeldet: Es müssten Wirtschaftlichkeitsberechnungen angestellt werden, bevor auf alternative Antriebe gesetzt werde. Für das eigene Haus hat Felgner das in Aussicht gestellt: Man müsse schauen, ob eine Reichweite von 160 Kilometer - etwa für einen rein elektrisch betriebenen BMW i3 - Sinn mache oder man lieber einen „extrem sparsamen“ Diesel-Pkw kaufe.
BMW i3 für das Sozialministerium
Bisher verfügt die Landesverwaltung laut Felgner über zwei Elektromobile: Das Sozialministerium hat einen BMW i3 angeschafft, während das Verkehrsministerium im Rahmen eines Forschungsprojektes einen E-Smart für Stadtfahrten nutzt. Allerdings nicht im Winter: Da verbraucht die Heizung des Autos so viel Strom, dass man es gerade bis zur Ministeriumspforte schafft.
(mz)