Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Privat-Zusteller machen Post Konkurrenz

Halle (Saale)/Magdeburg/dpa. - Die Deutsche Post hat ihre Umstellung auf Partnerfilialen in Sachsen-Anhalt bis auf Einzelfälle abgeschlossen. Statt in eigenen Postämtern bietet das Unternehmen nun seine Dienstleistungen zu einem Großteil in Einzelhandelsgeschäftenan. Die Verbraucher haben dadurch oft mehr Zeit, ihre Post zuerledigen. Schließlich haben Supermärkte länger als die bisherigen eigenen Postfilialen geöffnet. Auf dem Land gibt es einen mobilen Postservice. Der Post machen aber auch zunehmend private Zusteller in Konkurrenz, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab.
«In Sachsen-Anhalt haben wir mit rund 450 Partnerfilialen nach wievor ein dichtes Servicenetz, das die gesetzlichen Vorgaben sogarübertrifft», sagte die Sprecherin der Deutschen Post DHL, AnkeBaumann. Demnach muss in allen Orten mit mindestens 2000 Einwohnerneine Postfiliale vorhanden sein. Bundesweit hat die Deutsche Postrund 13 000 Partnerfilialen. 1993 hatte das Unternehmen dieUmstellung auf Partnerfilialen beschlossen, um Miete undPersonalkosten zu sparen. «Umfragen haben ergeben, dass die Resonanzbei den Kunden auf die Partnerfilialen sehr positiv ist», sagteBaumann weiter.
Doch die Konkurrenz schläft nicht. So haben sich im Land nachAngaben des Wirtschaftsministeriums private Unternehmen etabliert, soauch Kurierdienste per Auto oder Fahrrad. Die Grundlage dafür war dievollständige Öffnung des Postmarktes am 1. Januar 2008.
Die in Magdeburg ansässige biber post etwa stellt seit dem 1.September dieses Jahres für Privatkunden Briefe deutschlandweit zu.Das seit zehn Jahren bestehende Unternehmen hat eigene Filialen,Briefkästen und gehört nach eigenen Angaben mittlerweile zu den zehngrößten Postdienstleistern in Deutschland.
Die Verbraucher können nun Preise, Leistung und Servicevergleichen. Das ist aus Sicht der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhaltgut. «Doch nicht nur der Preis ist wichtig, sondern: wann und wiewerden Sendungen zugestellt; was ist, wenn der Empfängernicht erreichbar ist oder das Paket kaputt beim Absender ankommt»,sagte Gabriele Emmrich, Expertin der Verbraucherzentrale, in Halle.
Sie rät dazu, sich vorher mit den allgemeinen Geschäftsbedingungendes jeweiligen Anbieters vertraut zu machen. «Ganz wichtig ist dabei,ob das Unternehmen bundesweit agiert oder ob es nur in einem ganzkonkreten Gebiet oder in einer Stadt Leistungen im Postgeschäftanbietet. «Das muss man vorher wissen.»