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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Nachwuchs will einen General für die FDP

Von Hendrik Kranert 05.10.2006, 17:35

Magdeburg/MZ. - Am Freitag, den 13. Oktober, will sich die Landes-FDP auf einem Außerordentlichen Parteitag eine neue, schlankere und zeitgemäßere Satzung geben. Da wirkt der Antrag der Jungen Liberalen (Julis) in Sachsen-Anhalt, das Amt eines ehrenamtlichen Generalsekretärs einzuführen, wie das glatte Gegenteil. Keine Partei in Sachsen-Anhalt hat eine solche Stelle eingerichtet, man begnügt sich in der Regel mit einem Geschäftsführer.

Doch Juli-Landeschef Stefan Thurmann ist überzeugt, dass er den Liberalen mit einem General auf die Sprünge helfen kann. "Wir brauchen eine Schnittstelle zwischen Landesverband und den Kreis- und Ortsverbänden, da muss mehr Programmatik rein", begründet Thurmann den Antrag. Eigentlich sei dies Aufgabe der Geschäftsstelle und der Landesvorsitzenden Cornelia Pieper. Doch die Geschäftsstelle bestehe nur aus zwei Mitarbeitern, "da kann man nicht viel reißen", so Thurmann. Und die Landesvorsitzende sei "als stellvertretenden Bundesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete viel unterwegs". Die Landes-FDP werde daher zu wenig wahrgenommen.

Ein Problem, das nach Ansicht der FDP-Chefin im Ohrekreis, Karin Osterland, auch ein Generalsekretär - und schon gar kein ehrenamtlicher - lösen kann. "Wer soll das denn machen", fragt Osterland. "Ein Rentner mit viel Geld?" Und vor allem: "Was soll der Generalsekretär denn machen?" Die Kommunikation mit der Basis verbessern, sagt Landeschefin Pieper. Sie unterstütze daher den Antrag der Julis, weist deren Vorwurf, sie sei im Land zu wenig präsent, aber zurück. Die Kommunikation, sagt wiederum Karin Osterland, funktioniere mit dem Geschäftsführer hervorragend: "Ein General ist daher überflüssig." Und die von den Julis ins Feld geführte mangelnde Präsenz der Landesvorsitzenden? "Unser Bedarf an Conny Piepers Anwesenheit ist nicht so hoch", bescheidet Osterland kühl. Der Kreisverband habe daher den Antrag gestellt, keinen General einzuführen. "Ich habe Stimmen aus anderen Kreisverbänden gehört, die das genau so sehen", sagt Osterland.

Die Julis haben unterdessen schon konkrete Vorstellungen, wer das Amt, so es denn kommt, bekleiden soll: Der Innenexperte der Fraktion, Guido Kosmehl. Doch dem Vernehmen nach gilt der bei Pieper keinesfalls als erste Wahl. Pieper wollte sich zu Kandidaten nicht äußern. Und Kosmehl erklärte, diese Frage stelle sich derzeit nicht.