Nicht mal jeder Dritte? Warum die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt bisher so niedrig ist
Halle (Saale) - Auf den ersten Blick sind die Zahlen ernüchternd: Bis 14 Uhr waren laut den Angaben der Landeswahlleiterin nur 27,1 Prozent der Sachsen-Anhalter wählen. Im Vergleich zur Landtagswahl 2016 ist das ein Minus von mehr als acht Prozentpunkten.
Doch die schlechten Zahlen sind erst einmal kein Grund zur Beunruhigungen, denn es gibt dafür eine Erklärung: Wie das Büro der Landeswahlleiterin am Mittag informierte, erfassen die Zwischenstände der Wahlbeteiligung nur die Wähler, die am Sonntag persönlich ins Wahllokal gehen.
Die Briefwähler werden erst in der abschließenden Wahlbeteiligung um 18 Uhr berücksichtigt – und von denen gibt es eine ganze Menge. Auch aufgrund der Corona-Pandemie haben in diesem Jahr deutlich mehr Menschen als sonst per Brief gewählt. Teils waren es so viele, dass Städte wie Halle mit dem Versand der Unterlagen kaum hinterher kamen.
Zum Vergleich: 2016 wählten in Sachsen-Anhalt 13,7 Prozent der Wähler per Briefwahl: Entsprechend dürfte die Wahlbeteiligung am Ende noch einmal einen großen Sprung nach oben machen. (mz)