Sachsen-Anhalt: Sachsen-Anhalt: Lachse kehren langsam zurück

Zerbst/Magdeburg/dpa. - Rund 20 000 junge Lachse finden am kommenden Wochenende ein neues Zuhause in der Nuthe bei Zerbst. Dort sollen die Fische, die derzeit ein halbes Jahr alt sind, zunächst weiter aufwachsen, wie Steffen Zahn, der zuständige Experte vom Institut für Binnenfischerei in Potsdam, der Nachrichtenagentur dpa sagte. Später wandern sie dann ins Meer und kehren in der Regel nach spätestens vier Jahren - dann 60 bis 100 Zentimeter lang - zum Laichen an ihren Ausgangspunkt zurück.

Im Zuge des „Wanderfischprogramms Sachsen-Anhalt“ werden schon seit 2009 regelmäßig junge Fische ausgesetzt - bislang immer 10 000 Stück, diesen Herbst 20 000 auf einmal. Die Lachse würden speziell zu diesem Zweck aufgezogen, sagte Zahn. Mit einem halben Jahr seien sie dann alt genug, um in der Nuthe ausgesetzt zu werden. Am kommenden Samstag (6. Oktober) soll das dann auch passieren.

Im Herbst 2011 sei erstmals ein „Rückkehrer“ dort entdeckt worden, wo er zuvor ausgesetzt worden war, sagte Zahn. Die Experten gehen aber davon aus, dass es weit mehr ausgesetzte Lachse gibt, die den Weg ins Meer und wieder zurück nach Sachsen-Anhalt schon gefunden haben. Der Nachweis sei jedoch schwierig, sagte Zahn. Generell fänden mindestens 90 Prozent aller Lachse in ihre Kinderstube zurück.

Nach Angaben des Umweltministeriums ist das Projekt langfristig angelegt, wird aber jährlich überprüft und - sofern es sich als erfolgreich erweist - jeweils fortgeschrieben. Ziel des Programms ist, sogenannte Wanderfische wie den Lachs wieder in den Gewässern Sachsen-Anhalts anzusiedeln. Entscheidend ist dabei die Wasserqualität, aber zum Beispiel auch, ob ein Fluss so beschaffen ist, dass die Fische ihn ohne Hindernisse durchschwimmen können.

Die Nuthe fließt von Zerbst aus nach Westen und mündet dann bei Barby in die Elbe, über die die Lachse die Nordsee erreichen können.