Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Im Notfall kommt Trinkwasser aus Brunnen

Magdeburg/dpa. - Sachsen-Anhalt ist für den Notfall gerüstet.219 Trinkwasserbrunnen stehen im Falle einer Havarie an öffentlichenPlätzen des Landes für die Bevölkerung bereit, wie dasLandesverwaltungsamt mitteilte. Die meisten sind aus der zeit desZweiten Weltkriegs. Aber selbst heute noch werden neue Wasserspendergebaut. Im Katastrophen- oder gar Kriegsfall, wenn die herkömmlichenVersorgungswege unterbrochen sind, sollen sie die Einwohner mitsauberem Wasser beliefern. Neben acht in Magdeburg sollen in diesemJahr auch zwei Brunnen im Landkreis Stendal neu errichtet werden. NurHalle bleibt nach wie vor ohne Notfallbrunnen.
Trinkwasser ist in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Aberauch im Notfall müssen Bund und Länder jederzeit für ausreichendsauberes Wasser sorgen. Daher regelt seit 1965 ein Gesetz, dassselbst in Krisensituationen alle Einwohner an sauberes Wasser kommenmüssen. Hunderte Brunnen stehen daher in den Ortschaften des Landes.Per Hand kann im Notfall aus den verzierten Metallzylindern das kühleNass aus dem Boden an die Oberfläche gepumpt werden.
Insgesamt 219 dieser Wasserspender gibt es im Land. Knapp dieHälfte davon steht in der Landeshauptstadt Magdeburg, 45 im LandkreisAnhalt-Bitterfeld und 32 in der Stadt Dessau-Roßlau. Halle hingegenbesitzt keinen einzigen. «Es müsste einer gebaut werden, aber vorerstkümmert sich die Stadt nicht um die finanziellen Mittel», sagte derWasserbeauftragter des Landesverwaltungsamts, Ragner Wenzel. Bisdahin sei die Lage in der Saalestadt im Falle einer Havariebedenklich.
Magdeburg hingegen möchte in diesem Jahr weitere acht Brunnenbauen und sanieren lassen. Wie hoch die Kosten dafür ausfallen, hängevon der jeweiligen Lage und dem Boden ab, meinte Wenzel. Auch derLandkreis Stendal, der bisher keine Brunnen besitzt, wird in denkommenden Monaten zwei Pumpen an öffentlichen Plätzen aufstellenlassen. Diese sollen im Notfall die Einwohner der ländlichen Regionmit dem lebensnotwendigem Nass versorgen.
Ungefähr 100 Liter Wasser verbrauche ein Erwachsener imDurchschnitt am Tag. «Aber in Notsituationen reduziert man es aufsNotwendigste», erklärte Wenzel. Da wasche man sich nicht oder trinkeweniger. Bei einer Katastrophe überbrücken zusätzlich zu denöffentlichen Brunnen oftmals Tanklastwagen mit Wasser den Ausfall.