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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: FDP im Land um Image besorgt

Von CAROLINE HEBESTREIT 13.06.2010, 17:58

ZERBST/MZ. - Sachsen-Anhalts FDP sorgt sich angesichts der anhaltenden Streitereien in der schwarz-gelben Bundesregierung um das Ansehen ihrer Partei. "Das Image von Schwarz-Gelb lässt zu wünschen übrig", sagte die FDP-Landeschefin Cornelia Pieper auf der Delegiertenversammlung in Zerbst, auf der die Liberalen ihre Kandidaten für die Landtagswahl 2011 aufgestellt haben. Am 20. März 2011 wird hier der neue Landtag gewählt.

Ursache für das negative Erscheinungsbild der Koalition in Berlin sei, dass sie "wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen erscheint, statt mit gemeinsamer Stimme zu sprechen", sagte Pieper. Dennoch seien die Ergebnisse nach acht Monaten schwarz-gelb in Berlin "besser als ihr Ruf". Pieper verwies etwa auf das Wachstumsbeschleunigungsgesetz und auf das Maßnahmepaket zur Entlastung von Familien.

Der Fraktionsvorsitzende der Landes-FDP, Veit Wolpert sagte, das äußere Erscheinungsbild der Berliner Koalition lasse auch die FDP schlecht aussehen. Umso wichtiger sei es, die eigenen Zielstellungen sowohl innerhalb der Koalition, aber auch nach außen besser zu kommunizieren. Überdies betonte Wolpert, der FDP-Landesverband sei gut aufgestellt.

Unterdessen zeigten sich auch die Jungen Liberalen im Land besorgt über das Ansehen der FDP. Einige hätten die Befürchtung, die negative Stimmung in der Berliner Koalition könne auch auf Sachsen-Anhalt abfärben. "Viele sind mit der Situation im Bund sehr unzufrieden", sagte der ehemalige Landesvorsitzende der Jungen Liberalen, Sven Haller, am Rande der Versammlung.

Zu vernehmen war auf der Delegiertenversammlung auch Unmut über die Regierungschefin. "Frau Merkel lässt ein deutliches Machtwort vermissen", sagte etwa Martina Wildgrube vom FDP-Kreisverband Halle. Und auch FDP-Mitglied Arno Bausemer nannte es dringend geboten, Geschlossenheit zu demonstrieren. "Eine Koalition muss auch eine gemeinsame Politik machen."

An Geschlossenheit fehlte es dem FDP-Landesverband indes nicht. Die Delegiertenversammlung wählte ihren Spitzenkandidaten Veit Wolpert am Sonnabend mit 96,2 Prozent der Stimmen auf Platz eins der Landesliste. Das, so Wolpert, gebe Rückenwind für die bevorstehenden Herausforderungen. Nach fünf Jahren Opposition wolle die FDP ab 2011 wieder Regierungsverantwortung in Sachsen-Anhalt übernehmen.

Auf den zweiten Platz der Landesliste wurde Gerry Kley gewählt, der - obwohl ohne Gegenkandidat - nur 72,4 Prozent aller Stimmen auf sich vereinen konnte. Auf Listenplatz Nummer drei kam Lydia Hüskens mit 90,8 Prozent. Die Plätze vier bis zehn auf der Landesliste belegen Lutz Franke, Johann Hauser, Guido Kosmehl, Uwe Schrader, Katharina Adolf, Sven Haller und Karsten Pille.