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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Der folgenschwere Bahnunfall von Hordorf

06.06.2012, 09:59

Hordorf/dapd. - - 29. Januar 2011: 22.24 Uhr prallen ein Nahverkehrszug des HarzElbeExpress des privaten Bahnunternehmens Veolia und ein Güterzug des privaten Transportunternehmens VPS aus Peine bei Salzgitter zusammen.

-30. Januar 2011: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) informiert sich in Hordorf über die Hintergründe des Zugunglücks und spricht in Krankenhäusern mit Verletzten.

- 31. Januar 2011: Das Land Sachsen-Anhalt ordnet für den 4. Februar eine landesweite Trauerbeflaggung an.

- 1. Februar 2011: Der erste Ermittlungsbericht zum Bahnunfall des Bundesverkehrsministeriums wird vorgelegt. Demnach kam der Güterzug aus Richtung Halberstadt und sollte von der zweigleisigen Strecke auf den eingleisigen Streckenabschnitt in Richtung Oschersleben übergeleitet werden, zuvor aber die Durchfahrt des Personenzuges abwarten. Der Güterzug passierte aber sowohl das Einfahrtsvorsignal in der Stellung „Halt erwarten“ als auch das anschließende Halt zeigende Hauptsignal B, ohne diese zu beachten.

- 2. Februar 2011: Der Landtag gedenkt der Opfer des Zugunglücks.

- 4. Februar 2011: Das private Bahnunternehmen Veolia-Verkehr gedenkt mit einer bundesweiten Schweigeminute in allen Bus- und Bahnbetrieben des Unternehmens der Opfer.

- 5. Februar 2011: Im Halberstädter Dom findet eine Trauerfeier für die Angehörigen der Opfer des Unglücks statt. Etwa 1.000 Menschen nehmen daran teil.

- 9. Februar 2011: Im Bundestags-Verkehrsausschuss wird über den Unfall von Hordorf beraten.

- 17. Februar 2011: Das Eisenbahnbundesamt erklärt, dass der Lokführer des Güterzuges auf der ersten der beiden Lokomotiven des Zuges gefahren sei, und weist damit Spekulationen zurück, wonach der Lokführer auf der zweiten Lok gesessen habe.

- 2. März 2011: Die Landesregierung und der Landkreis Börde danken in Oschersleben den rund 100 Helfern des Zugunglücks.

- 25. März 2011: Die Deutsche Bahn beschließt die technische Nachrüstung von rund 3.000 Kilometern meist eingleisiger Strecken mit dem System „Punktförmige Zugbeeinflussung“.

- 1. Juni 2011: Die Hordorf-Unfallstrecke ist mit dem automatischen Bremssystem ausgestattet.

- 15. September 2011: Der Unfallbericht des Eisenbahn-Bundesamtes offenbart Sicherheitslücken.

- 3. Januar 2012: Gegen den aus Niedersachsen stammenden Lokführer des Güterzuges wird Anklage wegen fahrlässiger Tötung sowie Körperverletzung in 22 Fällen sowie fahrlässiger Gefährdung des Bahnverkehrs erhoben.

- 27. Januar 2012: Zwei Tage vor dem Jahrestag des Unglücks wird ein Gedenkstein nahe der Unfallstelle enthüllt.

- 29. Januar 2012: Am Tage des Unglücks vor einem Jahr wird im Halberstädter Dom mit einem ökumenischen Gottesdienst der Opfer gedacht werden.

- am 8. Oktober 2012 soll der Prozess gegen einen Lokführer beginnen, der laut Staatsanwaltschaft mehrere Haltesignale ignoriert hat, ihm wird unter anderem fahrlässige Tötung in zehn Fällen vorgeworfen.