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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Afrikaner droht nun Mord-Anklage

Von Bernd Kaufholz 25.07.2007, 19:35

Magdeburg. - Abasse B. ist angeklagt, am 18. Januar 2007 die 16 Jahre alte Aliaksandra P. aus Hohendodeleben (Landkreis Börde) in seiner Magdeburger Wohnung erwürgt zu haben, weil sie die Beziehung zu ihm beenden wollte. Um die Tat als gemeinsamen Selbstmord zu tarnen hatte er der toten Gymnasiastin danach Säure aus einer Autobatterie eingeflößt und selbst einen Schluck genommen. Danach hatte er sich bei der Notaufnahme der Uniklinik gemeldet.

Den Ausschluss der Öffentlichkeit begründete der Vorsitzende Richter Hans-Joachim Kupfer unter anderem mit der Befürchtung, dass der Angeklagte vor vollbesetzten Zuhörerrängen "nicht alles sagen wird, was es zu dem Fall zu sagen gibt". Nach Volksstimme-Informationen hat der Angeklagte danach die Tat eingestanden. In der persönlichen Stellungnahme, die Rechtsanwalt Perry Andrae verlas, gab der Mann aus Burkina Faso zu, dass sich das Verbrechen genau so zugetragen hat, wie es Staatsanwältin Ina Wagner geschildert hatte. Daraufhin stellte die Nebenklagevertretung den Antrag, dass die Anklage von Totschlag in Mord verändert wird. Für die Eltern des getöteten Mädchens und ihren Rechtsanwalt liegen "niedrige Beweggründe" - und somit ein Mordkriterium - vor. Über diesen Antrag muss das Gericht nun entscheiden.

Der Autor ist Reporter der Magdeburger Volksstimme.