Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden Zwei Tonnen schwere Luftmine bei Braunsbedra entdeckt: Saalekreis bereitet Großevakuierung vor
Braunsbedra/MZ - Im Saalekreis steht am Freitag eine Evakuierungsaktion an. Bei einer planmäßigen Suchaktion nahe des Braunsbedraer Ortsteils Neumark haben Mitarbeiter des technischen Polizeiamtes am Donnerstagvormittag eine Luftmine entdeckt.
Sprengkörper aus dem Zweitem Weltkrieg: Größere Evakuierung in Braunsbedra
Nach einem ersten Treffen des Krisenstabes am Mittag steht fest: Der Sprengkörper mit den Ausmaßen eine Litfaßsäule soll voraussichtlich am Freitagnachmittag entschärft werden. „Hierfür wird ein Sperrradius von zwei Kilometern eingerichtet“, erklärte der Kreis. Dieser umfasst die Kernstadt Braunsbedra sowie die östliche Hälfte von Krumpa.
Deshalb ist mit einer größeren Evakuierungsmaßnahme zu rechnen. Denn innerhalb des Sperrradius befindet sich unter anderen zwei Pflegeheime, die Lessinggrund- sowie die Sekundarschule von Braunsbedra, vier Kitas und die Flüchtlingsunterkunft in Krumpa. Der Kreis erklärte hierzu: „Aktuell arbeitet der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) des Landkreises Saalekreis zusammen mit der Stadt Braunsbedra, der Polizei und dem DRK daran, die geordnete Evakuierung des Gebietes zu planen und Informationen für die Bevölkerung zu erstellen.“ Mit weiteren Informationen ist also im Laufe des Tages zu rechnen.
Zwei Tonnen schwere Luftmine bei Braunsbedra entdeckt: Saalekreis bereitet Großevakuierung vor
Die gut zwei Tonnen schwere Luftmine vom Typ HC 4000 aus dem Zweiten Weltkrieg war am Donnerstagmorgen gegen 10.30 Uhr entdeckt worden. Funde derartig großer Sprengkörper sind selten. Allerdings werden im Saalekreis und auch im Gebiet rund um die früheren Addinol-Werke in Krumpa immer wieder kleinere Bomben entdeckt.
Aufgrund seiner wirtschaftlichen und militärischen Bedeutung während des Krieges waren der heutige Saalekreis und vor allem die Chemiefabriken gerade in den Jahren 1944 und 1945 wiederholt Ziele alliierter Luftangriffe. Deshalb gelten Teile des Kreises als Verdachtsgebiet, auf den auch routinemäßig nach nicht detonierten Bomben gesucht wird.