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Ausbildungsmarkt als Sorgenkind Zahl der freien Stellen im Saalekreis steigt

Von Robert Briest 02.06.2021, 13:00
Arbeitslosenquote Mai 2021
Arbeitslosenquote Mai 2021 (Grafik: MZ)

Halle (Saale)/Merseburg - Die positive Entwicklung der Pandemielage hat auch den Arbeitsmarkt erreicht. Wie Petra Bratzke, Chefin der für Halle und den Saalekreis zuständigen Arbeitsagentur, bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen am Dienstag erklärte, hat sich die neu gemeldeten freien Stellen im Mai im Vergleich zum April verdoppelt. Insgesamt waren es 1.031. Damit liege der Agenturbezirk Halle über dem Landestrend erklärte Bratzke.

In der Coronakrise stagnierte der Arbeitsmarkt, die Arbeitslosigkeit stieg. Während sich die Zahl der Entlassungen auch dank Kurzarbeitergeld in Grenzen hielt, lag das vor allem daran, dass Unternehmen Neueinstellungen scheuten. Nun im Mai ist auch die Arbeitslosenzahl wieder leicht gesunken. 17.518 Menschen waren in Halle und dem Saalekreis zuletzt arbeitslos gemeldet, 499 weniger als im April und 1.179 weniger als im Vorjahr. „Die Zeichen stehen auf Erholung, aber ein Beschäftigungswachstum wie vor der Krise ist noch nicht in Sicht. Hinzu kommt, dass der Arbeitslosenbestand vom Niveau her immer noch über Vorkrisenniveau liegt“, resümierte Bratzke. Die letzte coronafreie Zahl datiert aus dem März 2020. Damals gab es im Agenturbezirk 15.625 gemeldete Arbeitslose. Die Agenturchefin hofft, dass die Öffnung von Hotels, Gast- und Sportstätten die Beschäftigung im Sommer weiter ankurbelt.

„Es gibt ein ausreichendes Angebot an Ausbildungsplätzen“

Ein Sorgenkind der Agentur ist dagegen der Ausbildungsmarkt. Die Pandemie habe dort teilweise zum Stillstand geführt, berichtete Bratzke. Die Jugendlichen seien schwer zu erreichen gewesen, Berufsorientierungsprozesse seien weitestgehend zum Erliegen gekommen, Praktika waren oft nicht möglich. Die Geschäftsführerin appellierte an die Jugendlichen, sich jetzt zu kümmern und zu entscheiden: „Es gibt ein ausreichendes Angebot an Ausbildungsplätzen. Aktuell sind rund 900 Ausbildungsstellen zu vergeben.“

Die Agentur hat eine Sonderhotline zur Berufsberatung geschaltet. Die 0345/52 49 15 10 ist Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr erreichbar. (mz)