WM 2018 in Russland WM 2018 in Russland: Midewa-Chef reist 10.000 Kilometer zu Jogis Jungs

Merseburg - Die Koffer sind zwar noch nicht gepackt, aber die Vorfreude steigt mit jedem Tag. Denn Uwe Störzner, der Geschäftsführer des Trinkwasserversorgers Midewa, ist im Fußballfieber. Der 58-Jährige hat nämlich Tickets für die Gruppenspiele bei der WM 2018 der deutschen Mannschaft am 17., 23. und 27. Juni in Russland.
Allerdings hat der Fußballfan, der Präsident von Fußball-Oberligist Union Sandersdorf (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) ist, die Tickets einer Frau zu verdanken. Und zwar nicht etwa Glücksgöttin Fortuna, sondern seiner privaten Glücksgöttin Verena. „Ich hatte mich selbst offiziell bei der Fifa um Tickets beworben, ebenso meine Frau und noch ein befreundetes Ehepaar - wir hatten also vier Anträge eingereicht - und nur meine Frau hat den Zuschlag bekommen“, schmunzelt Störzner, der zwar in Bitterfeld wohnt, aber in Merseburg arbeitet. „Zum Glück durfte sie pro Spiel vier Tickets kaufen.“
Reise nach Russland zur Fußball-WM 2018
Die Reise nach Russland dürfte in dieser Form etwas ganz Besonderes sein. „Denn wir werden alle Strecken mit dem Zug zurücklegen. Das habe ich noch nie gemacht und darauf freue ich mich sehr.“ Er sei zwar schon zwölfmal in Russland gewesen - aber eben mit dem Flugzeug. Diesmal werde er insgesamt 9 580 Kilometer mit dem Schlafwagen zurücklegen.
Am 15. Juni geht es los nach Moskau, wo Störzners kleine Reisegruppe nach gut 28 Stunden ankommt und für drei Nächte bleiben wird. Damit steht nicht nur der Besuch des Spiels von Jogis Jungs gegen Mexico auf dem Plan. „Wir werden unter anderem auch einen Abend im berühmten Bolschoi-Theater verbringen und uns natürlich auch die Tretjakow-Galerie ansehen.“
Reise zur Fußball-WM 2018: In Sotschi auch zum Meer
Im Anschluss geht es zum nächsten Spielort Sotschi, wo die Deutschen auf Schweden treffen, und danach weiter nach Kasan (Spiel gegen Südkorea) mit Zwischenstopp in Wolgograd. „In Sotschi werden wir uns mal ansehen, wo die Winterspiele stattgefunden haben. Außerdem hatte ja Stalin dort seine Datscha.“
Und wenn das Wetter so bleibe, würden sie auch einen Abstecher ans Meer machen. „Die haben dort ja rund 150 Kilometer Strand, also werde ich mal die Badehose einpacken“, strahlt Störzner, der für die Spiele der Deutschen bei großen Meisterschaften selbst weiteste Reisen auf sich nimmt.
2002 ist er zum WM-Halbfinale Deutschland gegen Südkorea nach Südkorea geflogen. 2012 war er bei der EM in Polen und der Ukraine dabei, 2014 bei der WM in Brasilien und auch die lange Autofahrt zur EM 2016 in Frankreich, wo er unter anderem Trainer-Legende Christoph Daum getroffen hat, konnte ihn nicht abschrecken. Er ist eben sportverrückt. „Und selbst meine Frau, die zuerst gar keine Lust hatte, mit nach Russland zu kommen, freut sich jetzt richtig auf die spannende Reise.“ (mz)