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Weihnachtsessen im Lindenhof Weihnachtsessen im Lindenhof Bad Lauchstädt: "Nichts Schlimmeres als wenn der Rotkohl aus ist"

Von Robert Briest 23.12.2018, 14:00
Paternoga: „Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn Weihnachten Rotkohl aus ist.“
Paternoga: „Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn Weihnachten Rotkohl aus ist.“ Peter Wölk

Bad Lauchstädt - Weihnachten eine besinnliche Zeit? Claudia Gabriel und Nico Paternoga lachen. Für die Geschäftsführerin und den Koch des Lindeshofs in Bad Lauchstädt sind die Feiertage zunächst Stress – und die ökonomisch vielleicht wichtigste Zeit des Jahres. Deswegen kommen die Gäste am 25. und 26. Dezember schon seit Jahren in zwei Durchgängen. Die einen um 11, die nächsten um 13 Uhr.

„Wenn alle 12 Uhr kämen, könnten wir jeden Tisch nur einmal vergeben“, begründet die Chefin. Doch auch die so verdoppelte Kapazität deckt längst nicht den Bedarf. „Es ist schon lange kein Platz mehr frei. Die ersten Buchungen kommen schon Anfang des Jahres. Bereits ab September mussten wir schon Anfragen absagen“, berichtet Gabriel.

Weihnachtsessen im Lindenhof: À la Carte als gastronomische Herausforderung

Doch auch so kämen an den beiden Mittagen jeweils etwa 120 bis 130 Gerichte zusammen. À la Carte, wie der Küchenchef betont. Diese gastronomische Herausforderung lässt sich nur mit einem erprobten Zusammenspiel der drei Köche, drei Festangestellten und Aushilfen bewältigen. „Wir haben Gott sei dank seit Jahren das gleiche Team. Da weiß jeder, was er zu tun hat“, sagt die Chefin. Vor allem braucht es aber viel Vorbereitung.

In der Woche vor dem Fest sei es zwar nach den Weihnachtsfeiern des bisherigen Dezembers im Gastraum ruhiger: „Aber das bedeutet nicht, dass weniger Arbeit da ist“, berichtet der Koch. Jetzt heißt es vorbereiten und prüfen, ob alles da ist, schließlich könne man über die Feiertage mal nicht eben irgendwo frischen Rotkohl einkaufen und der dürfe ebenso wenig ausgehen wie die Wildrouladen. Die Devise lautet daher: „Lieber ein Gramm zu viel haben, als zu wenig.“

Weihnachtsessen im Lindenhof: 100 Kilogramm Rotkohl kommen vor dem Fest unter das Messer

Seine Festtagsware hat Paternoga schon am Dienstag erhalten. Dabei waren beispielsweise 60 Kilogramm Wild. „Das muss eingelegt werden. Der Gulasch muss vorbereitet werden. Das sind Mengen die wir sonst nicht haben.“ Schon gar nicht beim Rotkohl. 100 Kilogramm kommen vor dem Fest unter das Messer.

Am 25. Dezember stehen dann auch schon ähnliche Mengen an Klößen in der Kühlkammer bereit. Gabriel erklärt, diese Mengen beruhten auf den Erfahrungen der Vorjahre, was die Gäste bestellen. Und das ist nicht unbedingt das, was man erwarten würde. „Ente und Gans sind nicht das Hauptessen, sondern Schnitzel, Rind und Wild.“ Paternoga vermutet, die Menschen würden das essen, was sie bei den anderen Mahlzeiten zu Hause nicht bekämen.

Weihnachtsessen im Lindenhof: Ab dem 27. Dezember gibt es für die Mitarbeiter erstmal Verschnaufpause

Ab dem 27. Dezember gibt es für die Mitarbeiter im Restaurant dann erstmal etwas Verschnaufpause. Eine Familienfeier sei angemeldet und es kämen doch mehr Leute als sonst zum Mittagstisch. Ansonsten sei es aber ruhiger, sagt die Geschäftsführerin. Es ist die Ruhe vor der finalen Aufgabe des Jahres. „Silvester haben wir eine große Feier mit 100 Gästen und aufwendigem Buffet“, beschreibt der Koch. Erst danach gehe es mit dem Alltagsgeschäft weiter.

Doch zurück zur Besinnlichkeitsfrage. Paternoga schiebt dem Lachen eine Antwort nach: „Besinnlich ist es trotzdem. Wir haben das Glück, dass wir am 24. frei haben, das ist in der Gastronomie nicht üblich. Da kann man mit der Familie feiern.“ Und weil die Nachfrage für das Abendessen fehlt, ist am 25. und 26. immerhin schon jeweils 17 Uhr Schluss. Am zweiten Weihnachtsfeiertag steht vorher allerdings noch ein Diensttermin an, wie Gabriel erzählt: „Wenn alles geschafft ist, stoßen wir mit Sekt an.“ (mz)

Zwischen Weihnachtsfeiern und Weihnachtsfest bleibt für Nico Paternoga und Claudia Gabriel keine Zeit zum Durchatem. Die Vorbereitung ruft.
Zwischen Weihnachtsfeiern und Weihnachtsfest bleibt für Nico Paternoga und Claudia Gabriel keine Zeit zum Durchatem. Die Vorbereitung ruft.
Peter Wölk