Warnstreik in Roßbach Warnstreik in Roßbach: Werkleitung übt Druck aus - Fotos der Streikenden gemacht

R0ßbach - Dutzende Mitarbeiter der Roßbacher Kunststoffverarbeitung sind am Samstagnachmittag einem Gewerkschaftsaufruf zum Warnstreik gefolgt. Mit Schildern und Plakaten versammelten sie sich vor dem Tor des Werks in Roßbach, um für mehr Lohn zu demonstrieren. Das Unternehmen mit seinen rund 130 Mitarbeitern gehört zur bundesweit aktiven Schwarz-Gruppe und produziert Flaschenrohlinge für Kaufland und Lidl.
Gewerkschaft: Lohnunterschiede von 700 Euro innerhalb einer Gruppe
„Es kann nicht sein, dass es innerhalb einer Gruppe Lohnunterschiede von 700 Euro gibt“, sagte Jörg Most von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, die zu dem Warnstreik aufgerufen hatte. Sollte sich die Arbeitgeberseite nicht bewegen und eine stufenweise Anhebung der Löhne vorsehen, will die Gewerkschaft den Druck erhöhen und länger streiken, hieß es.
Roßbacher Kunststoffverarbeitung: Werkleitung übt Druck aus
Während sich Arbeiter aus anderen Unternehmen der Branche in der Region solidarisch zeigten und die Roßbacher vor Ort unterstützten, übte die Werkleitung am Samstag sichtbar Druck aus. Nur wenige Meter vom Ort des Streiks entfernt beobachte die Leitung das Geschehen, machte Fotos der Streikenden und zeichnete offensichtlich auch Inhalte einer Kundgebung auf. Streikende berichteten zudem, dass auf sie eingeredet worden wäre. Gegenüber der MZ verweigerte die Werkleitung am Samstag einen Kommentar zu dem Streik und verwies lediglich an die Pressestelle der Unternehmensgruppe. (mz)