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Vorwürfe gegen Geiseltal-Express Vorwürfe gegen Geiseltal-Express: Zu wenig Rücksicht gegenüber Radlern?

Von Diana Dünschel 14.10.2020, 08:45
Behindert der Geiseltal-Express Radfahrer?
Behindert der Geiseltal-Express Radfahrer? Peter Wölk

Braunsbedra - Schwere Vorwürfe gegen den Geiseltal-Express wurden im jüngsten Ordnungsausschuss des Stadtrates Braunsbedra geäußert. Einwohner Stefan Gmyrek warf der Kleinwegebahn vor, auf dem Geiseltalsee-Rundweg rücksichtslos gegenüber Radfahrern zu fahren, nicht den Mindestabstand von anderthalb Metern beim Überholen einzuhalten und die Radler dabei regelrecht nach rechts ins Grüne zu zwingen.

Zur vorgeschriebenen Fahrweise auf dem 3,5 Meter breiten Rundweg teilte das Straßenverkehrsamt des Saalekreises der MZ mit: „Die Straßenverkehrsordnung gilt für alle Verkehrsteilnehmer, auch die Kleinwegebahn. Wo der Seitenabstand nicht eingehalten werden kann, muss dahinter geblieben werden.“

Geschäftsführerin weißt die Vorwürfe zurück

Paragraf 5 der Straßenverkehrsordnung sehe vor: „Beim Überholen mit Kraftfahrzeugen von zu Fuß Gehenden, Rad Fahrenden und Elektrokleinstfahrzeug Führenden beträgt der ausreichende Seitenabstand innerorts mindestens 1,5 Meter und außerorts mindestens 2 Meter.“

Bei der Geiseltaler Touristikgesellschaft GmbH als Kleinbahn-Betreiber weist Geschäftsführerin Anne Kaßner die Vorwürfe zurück. Der Express drehe seit 13 Jahren seine Runden um den See. Es habe keine einzige Beschwerde oder Anzeige gegeben. Sicher gelte Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme hier für jeden Nutzer des Rundwegs. Aber speziell die Fahrer der Kleinbahn seien angewiesen, vorsichtig zu sein.

„Wir fahren beim Überholen so weit wie möglich links"

„Wir fahren beim Überholen mit unserer 1,70 Meter breiten Bahn so weit wie möglich links. Geht das nicht, bleiben wir dahinter. Wir nutzen die vorhandenen Ausweichstellen. Und wir fahren mit einer Maximalgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometern“, heißt es. Man komme selbst mit Sportlern auf Rennrädern klar. Dabei betätige man die Hupe zur Information, weil viele bei Freizeitaktivitäten Kopfhörer tragen.

Falls es zu einer Anzeige oder Klage kommen sollte - der Braunsbedraer Bürger stellte das im Ordnungsausschuss in Aussicht, falls sich auf politischer Ebene nichts ändern sollte - erwäge die Geiseltaler Touristikgesellschaft GmbH drastische Schritte, war weiter zu hören. „Dann ist Schluss. Dann stellen wir unser Geschäft ein.“ (mz)