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Verletzte, Gerettete, Ermittlungen Verletzte, Gerettete, Ermittlungen: Liveticker zur Verpuffung in Grube Teutschenthal

08.11.2019, 15:30
Bergleute verlassen den Schacht der Grube in Teutschenthal.
Bergleute verlassen den Schacht der Grube in Teutschenthal. dpa-Zentralbild

Teutschenthal - Bei einer sogenannten Verpuffung im Versatzbergwerk Grube Teutschenthal sind am Freitagmorgen zwei Bergarbeiter verletzt worden.

Im Folgenden sind die Ereignisse des Tages zu finden, von denen wir live berichteten.

15.03 Uhr: Was die Verpuffung ausgelöst hat, ist vorerst unklar. Die Grube Teutschenthal ist ein früheres Kali-Bergwerk, das schon 1982 stillgelegt wurde. Zwei große Abraumhalden in dem Ort künden von der Bergbauvergangenheit. Die alte Grube mit einer Ausdehnung von rund 10 Kilometern muss gesichert werden. Das war auch die Arbeit der Bergleute am Freitag: Sie füllen sogenanntes Versatzmaterial in die Hohlräume - zumeist Filterstäube aus Müllverbrennungsanlagen.

14.37 Uhr: Wenige Stunden nach der Verpuffung herrscht relative Ruhe auf dem Grubengelände. Die Polizei, die zunächst mit 20 Einsatzkräften angerückt war, ist bis auf ein Auto wieder weg. Alle betroffenen Bergleute sind nach Hause geschickt worden. Der Betrieb steht still. Niemand dürfe derzeit ohne Sauerstoffversorgung unter Tage, berichtet Fillinger. Die Grubenwehr ist noch im Einsatz. Sie nimmt so genannte Wettermessungen vor - prüft also die Gaskonzentration. Erst wenn die Werte unbedenklich seien, werde die Grube in Abstimmung mit dem Landesbergamt wieder geöffnet, sagt Fillinger. Solch einen Unfall habe es in Teutschenthal zuvor noch nicht gegeben.

13.41 Uhr: Neue Pressemitteilung der Polizei: „Gegen 9 Uhr am heutigen Tag kam es in dem Versatzbergwerk Teutschenthal zu einer Verpuffung. Dabei wurden zwei Männer im Alter von 44 und 24 Jahren verletzt. Sie wurden von der Grubenwehr geborgen und kamen zur ärztlichen Behandlung in ein Krankenhaus. Es besteht keine Lebensgefahr.

36 weitere Personen befanden sich zu diesem Zeitpunkt unter Tage, hatten sich jedoch sofort in einen sicheren Bereich begeben. Nachdem Überprüfungen und Messungen eine weitere Gefährdung ausschlossen, konnten sie selbständig über Tage ausfahren. Gegen 11.20 Uhr waren alle Personen wohlbehalten an der Oberfläche.

Das Landesamt für Geologie und Bergwesen hat die Ermittlungen zur Ursache der Verpuffung aufgenommen. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und prüft, ob eine Straftat vorliegen könnte.

Es waren zahlreiche Rettungskräfte, Feuerwehren sowie Polizei vor Ort.“

13.30 Uhr: Nach der Verpuffung in der Bergbaugrube Teutschenthal hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Das teilte ein Polizeisprecher am Freitag am Ort des Geschehens mit. Bei dem Unglück seien ein 24 Jahre alter Mann leicht und ein 44-Jähriger schwer verletzt worden. Die polizeilichen Ermittlungen würden wegen fahrlässiger oder vorsätzlicher Körperverletzung geführt.

13.20 Uhr: Vertreter der Bürgerinitiative Teutschenthal erheben, laut MDR, Vorwürfe gegen das Landesamt für Geologie und Bergwesen. Die Bürgerinitiative fühle sich in ihrer Kritik an der Einlagerung der Industrieabfälle nicht ernst genommen.

13.06 Uhr: Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) fährt nach Teutschenthal, um sich vor Ort über das Unglück zu informieren. Er wird gegen 13.45 Uhr erwartet.

12.47 Uhr: Nach der Rettung aller Bergleute soll noch am Freitag die Suche nach der Unglücksursache anlaufen. Es sei Entwarnung gegeben worden. Nun würden Experten des Landesbergamts unter Tage fahren und mit Untersuchungen beginnen, sagte der Abteilungsleiter Bergbau, Uwe Schaar, in Halle. Die üblichen Arbeiten in der Grube würden so lange ruhen, bis die Ursache geklärt sei. Wie lange das dauern werde, könne er noch nicht sagen, so Schaar.

In der Grube Teutschenthal arbeiten nach Unternehmensangaben etwa 100 Menschen. Für die Anlage gebe es spezielle Sicherungs- und Rettungsszenarien, sagte Schaar.

12.37 Uhr: Das in der Grube Teutschenthal für die Verfüllung von Hohlräumen verwendete Material stammt zum Teil aus Müllverbrennungsanlagen. „In dem Filterstaub ist auch Wasserstoff enthalten“, sagte Erik Fillinger, Grubenbetriebsführer der Grube Teutschenthal vor Journalisten. Das Landesbergamt hatte in einer ersten Stellungnahme die Vermutung geäußert, dass Wasserstoff bei der Verpuffung in der Grube in Sachsen-Anhalt eine Rolle gespielt haben könnte.

12.32 Uhr: Erik Fillinger, Leiter Strategie/Planung und Grubenbetriebsführer der Grube Teutschenthal: „Die beiden Verletzten sind von der Grubenwehr, unserer Rettungswehr nach über Tage gerettet wurden.“ Die beiden Verletzten sind ein 24-jähriger Deutscher und ein 44 Jahre alter polnischer Staatsangehöriger. Der 44-Jährige sei etwas schwerer verletzt.

12.25 Uhr: Die Polizei und der Grubenbetreiber haben in einer Pressekonferenz erste Details zum Grubenubglück bekannt gegeben. Demnach ereignete sich um 8.57 Uhr eine Verpuffung an einem sogenannten Damm, an dem zwei Kumpels gerade die Arbeit aufnehmen wollten. Beide seien dadurch verletzt worden, einer von ihnen durch herum fliegendes Gestein im Gesicht.

Die übrigen Arbeiter hätten sich teils in einem Pausenraum, teils in einem neun Kilometer entfernten Schutzraum unterhalb der Ortschaft Angersdorf in Sicherheit gebracht. Nachdem die Werkfeuerwehr Messungen durchgeführt habe, seien die Männer an die Oberfläche gekommen. Die Polizei ermittelt nun wegen fahrlässiger beziehungsweise vorsätzlicher Körperverletzung. Außerdem hat das Landesamt für Geologie Ermittlungen aufgenommen. 

12.10 Uhr: Pressekonferenz zum Grubenunglück in Teutschenthal

12.00 Uhr: Das Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt geht nach ersten Einschätzungen davon aus, dass eine zu hohe Konzentration von Wasserstoff in der Luft dazu geführt hat, teilte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums der MZ mit. Das Unglück ereignete sich 9.02 Uhr. Dabei wurden ein deutscher und ein polnischer Mitarbeiter verletzt.

11.35 Uhr: Die nach einer Verpuffung in der Grube Teutschenthal in Sachsen-Anhalt zeitweise unter Tage eingeschlossenen Menschen sind alle befreit. Alle seien wohlbehalten, teilte die Polizei in Halle im Kurznachrichtendienst Twitter mit.

11.13 Uhr: Unternehmen und Polizei haben eine Pressekonferenz für 12.00 Uhr angekündigt.

11.00 Uhr: Etwa 35 Menschen sind in rund 700 Metern Tiefe unter Tage. Sie befinden sich in Sicherungsräumen und wurden mit Sauerstoff versorgt, sagte ein Sprecher des Landesbergamts in Halle am Freitag.

10.30 Uhr: Der Landkreis Saalekreis plant nach derzeitigem Kenntnisstand nicht, ein Katastrophenstab oder einen Stab für besondere Ereignisse einzurichten. Man stehe jedoch in Kontakt zu den Leitstellen und dem Unternehmen, das die Grube betreibt. Sollten es die Meldungen erforderlich machen, wird der Kreis darauf reagieren.

10.00 Uhr: Ein Opfer sei schwer, das zweite leicht verletzt, sagte eine Sprecherin der Polizei in Halle. Beide sind inzwischen im Krankenhaus.

9.03 Uhr: Wie eine Polizeisprecherin der MZ bestätigte, sei der Notruf um 9.03 Uhr eingelaufen. Demnach soll es zwei Verletzte geben. Mehrere Personen seien noch unter Tage.

(mz)

Pressekonferenz zum Unglück in der Grube Teutschenthal
Pressekonferenz zum Unglück in der Grube Teutschenthal
Silvio Kison
Grube Teutschenthal
Grube Teutschenthal
Silvio Kison
Einfahrt zur Grube Teutschenthal
Einfahrt zur Grube Teutschenthal
Oliver Müller-Lorey
Ein Förderturm und Silos der GTS Grube Teutschenthal GmbH (Archivbild).
Ein Förderturm und Silos der GTS Grube Teutschenthal GmbH (Archivbild).
ZB