Tierschutz im Kleinen Tierschutz im Kleinen: Eine "Insel für Meerschweinchen in Not"

Krumpa - Eileen Goebel aus Krumpa und Frances Winkler aus Muschwitz bei Hohenmölsen teilen eine große Leidenschaft. Beide lieben Meerschweinchen. Beide haben getrennt voneinander private Notstationen für die Vierbeiner eröffnet, also Tiere aufgenommen, die Halter abgeben wollten oder mussten, und in gute Hände weitervermittelt. Dazu kam das Angebot der Urlaubsbetreuung. Frances Winkler kann mittlerweile auf sechs Jahre Erfahrung zurückblicken. Eileen Goebel erhielt 2019 die notwendige Erlaubnis vom Veterinäramt.
Über ihr tierisches Engagement lernten sich die Frauen kennen und beschlossen, mit vereinten Kräften für das Wohl ihrer geliebten Schweinchen zu sorgen. Dafür gründeten sie jetzt den in der Region einzigartigen Verein „Insel für Meerschweinchen in Not“. „Irgendetwas mit Wasser musste ja im Namen vertreten sein“, erzählt Frances Winkler als stellvertretende Vorsitzende von einer langen Suche nach dem passenden Begriff.
„Ich dachte mir damals, Piraten sind oft lädiert“
Schließlich hießen die Notstationen bisher „Geiseltaler Seeschweinchen“ wegen der Nähe Krumpas zum Geiseltalsee und „Muschwitzer Gemüsepiraten“. „Ich dachte mir damals, Piraten sind oft lädiert, haben Augenklappe und Holzbein. Und lädiert sind viele Schweinchen auch, mit denen ich es zu tun bekomme, weil sie nicht artgerecht gehalten werden“, so die Muschwitzerin zu ihrer Namens-Kreation.
Die ersten fünf Mitstreiter für eine Vereinsgründung gewannen sie und Eileen Goebel durch Freunde und ihre bisherigen Notstations-Helfer. Über ihre Netzwerke in Facebook und per Internet sind aber ganz schnell viele weitere Mitglieder hinzugekommen. So gibt es aktuell fast 20 Insel-Mitstreiter bis nach Leipzig und Jena, obwohl der Verein erst ein paar Wochen besteht.
Aufnahme und Vermittlung der Tiere als Hauptziel
Neben Aufnahme und Vermittlung der Tiere ist ihr Hauptziel, rund um das Thema Meerschweinchen aufzuklären, sei es über die richtige Versorgung, Betreuung oder die Pflege. „Die artgerechte Haltung und Fütterung stehen im Mittelpunkt“, so Frances Winkler. Eine Idee dazu ist, sich bei Tagen der offenen Tür in Tierheimen mit einem Stand als Verein vorzustellen. Mit dem Tierheim in Bitterfeld ist für den 6. Juni zum Beispiel schon ein Termin fest vereinbart.
Aber als gemeinnütziger Verein habe man noch viele weitere Vorteile. „Man kann Spenden einwerben, was schon gut funktionierte“, zählt die Vorsitzende Eileen Goebel (33) auf. „Und wir können Spendenquittungen ausreichen, und die Spender können das absetzen“, ergänzt Frances Winkler. Ihren Traum beschreibt die 46-Jährige so: „Jedes Insel-Schweinchen findet über uns ein neues passendes Zuhause. Dann segelt es weiter.“
Geld- und Sachspenden, Vereinsmitgliedschaften, Tierpatenschaften
Die Hilfe, die sich die beiden Initiatorinnen durch den Verein erhoffen, ist vielfältig. Benötigt wird Unterstützung in Form von Geld- und Sachspenden, Vereinsmitgliedschaften, Tierpatenschaften oder Fahrdienste, ist zu erfahren. Der Vereinssitz befindet sich in Leipzig. Die Pflegestellen in Krumpa und Muschwitz bleiben natürlich weiter bestehen. Eine Internetseite und ein Facebookprofil für die „Insel“ sind gerade im Aufbau.
››Weitere Infos: www.insel-fuer-meerschweinchen-in-not.de (mz)
