Keine Projekte, keine Einnahmen Steht Landhof Wünsch vor dem Aus?

Wünsch - Keine Veranstaltungen, keine Familienfeiern, keine Schulprojekte: Auf dem Wünscher Landhof ist es aufgrund der Corona-Pandemie sehr still geworden. Keine Gäste, das bedeutet für den Verein, der den Landhof betreibt, keine Einnahmen. „Uns geht es finanziell nicht so gut“, räumte der Vorsitzende Andreas Schimpf in der jüngsten Sitzung vom Kulturausschuss des Stadtrats Mücheln ein. Die Lage ist sogar prekär: „Wir würden unter den Bedingungen, die jetzt herrschen, vielleicht gerade noch so bis Jahresende durchhalten - dann sind wir nicht mehr zahlungsfähig.“ So weit soll es nicht kommen. Da sind sich Mitglieder des Ausschusses, des Ortschaftsrates und Müchelns Bürgermeister Andreas Marggraf (parteilos) einig. Es soll versucht werden, Wege und Mittel zu finden, die dem Verein finanziell helfen.
„Wir reden von 16.000 Euro im Jahr, die wir brauchen, um einfach nur überleben zu können“, sagte Andreas Schimpf. Den Wünscher Landhof unterscheide von anderen Vereinen, dass er schon eher ein kleines Unternehmen sei. Neben ehrenamtlichen Mitgliedern gibt es eine Angestellte. Ihre Lohnkosten werden zu 75 Prozent vom Jugendamt des Saalekreises getragen. Die restlichen 25 Prozent muss der Verein selbst aufbringen. Darüber hinaus fallen auf dem großen Gelände mit dem Strohballenhaus unter anderem Betriebskosten und Versicherungen an.
„Mir liegt es persönlich sehr am Herzen, dass der Landhof am Leben erhalten wird.“
Andreas Schimpf hat sich bereits um finanzielle Zuwendungen bemüht. Etwa beim Jugendamt und der Stiftung Spergau habe er angefragt. Außerdem machte der Vereinsvorsitzende, der zugleich Ortsbürgermeister von Wünsch ist, die problematische Lage in der jüngsten Ortschaftsratssitzung deutlich. Dort einigten sich die Räte auf einen Zuschuss von 2.000 Euro von dem Geld, das Wünsch jährlich von Mücheln zur Vereinsförderung erhält.
In der nächsten Sitzung des Kulturausschusses soll Andreas Schimpf erneut über die Situation des Wünscher Landhofes berichten. Darum bat die Vorsitzende Anna-Maria Wurzel. „Mir liegt es persönlich sehr am Herzen, dass der Landhof am Leben erhalten wird.“ Es sei ein Verein von überregionaler Bedeutung. Ihrer Meinung nach sollte daher nicht nur die kleine Ortschaft Wünsch den Erhalt vom Landhof finanziell unterstützen, sondern es müssten auch überregionale Unterstützer gefunden werden. (mz)