"Sie müssen dringend erneuert werden" "Sie müssen dringend erneuert werden": Kommt ein zentrales Wärmenetz für Schafstädter?

Schafstädt - Mit 30 Jahren zählen Menschen heute noch zur erweiterten Jugend. Für Heizungsanlagen ist in diesem Alter jedoch das Ende nahe. So soll es jedenfalls für die Anlage der drei Wohnblöcke der Wohnungsgesellschaft Schafstädt an der Südpromenade kommen, die 2021 ihr rundes Jubiläum feiern würde, aber wohl nicht mehr erlebt. „Sie muss dringend erneuert werden“, konstatiert die Stadt. Sie will aber nicht nur, dass die Wohnungsgesellschaft die Anlage tauschen lässt, was rund 100.000 Euro kosten würde, sondern gleich einen größeren Wurf wagen. Ein zentrales Nahwärmesystem soll entstehen.
Heizungsanlage in Gebäuden in die Jahre gekommen
Dieses soll künftig auch das nahe Schützenhaus und die Sporthalle mitversorgen. Beide werden derzeit von einer Heizungsanlage im Schützenhaus, welches ebenfalls der Wohnungsgesellschaft gehört, mit Wärme beliefert. Auch dort ist die Heizungsanlage in die Jahre gekommen. „Die Überlegung kommt daher, dass die Investitionen eh notwendig sind“, begründet Bürgermeister Christian Runkel (CDU) den Verwaltungsvorstoß, der nicht bei diesen fünf Gebäuden enden soll.
2021 könnte die Grundschule an das Fernwärmenetz angeschlossen werden, 2022 dann die neu errichtete Kita „Wolkenschäfchen“ auf dem Gutshof. „Möglicherweise könnten später auch die Feuerwehr und die Seniorenpflege auf dem Gutshof hinzukommen. Aber das sind Dinge, die sich ergeben müssen“, sagt Runkel.
Ausschreibung für zentrales Wärmenetz geplant
Der Bürgermeister verspricht sich von dem Vorhaben ein effektiveres Heizungssystem: „Wenn wir die Kessel von Grundschule, Schützenhaus, Wohnblöcken zusammenlegen und zentral heizen, dann ist das günstiger und effektiver.“ Wie viel günstiger es wird, hängt allerdings von den einkommenden Angeboten ab.
Die Stadt, respektive ihre Tochter, die Wohnungsgesellschaft, will die Heizungsanlage nicht selbst errichten. Stattdessen ist eine Ausschreibung geplant. Eine Firma aus Leipzig hat laut Runkel die entsprechenden Unterlagen erstellt und zuvor geprüft, ob so ein Nahwärmenetz, für das zwischen den Standorten noch unterirdische Leitungen verlegt werden müssten, überhaupt technisch möglich ist.
Vorgaben zur Effizienz kämen von den Gesetzen des Bundes
Bis auf die Kosten für diese Firma, 600 Euro, rechnet der Bürgermeister durch das Nahwärmenetz mit keinen zusätzlichen Kosten für die Stadt, im Gegenteil: „Wir werden durch den günstigeren Wärmepreis profitieren.“ Auch für die Mieter der Wohnblöcke soll der Preis möglichst sinken, keinesfalls steigen. Das soll ein Ausschlusskriterium bei der Vergabe sein.
Mit welchem Brennstoff die künftige Heizungsanlage, die an den Wohnblöcken entstehen soll, betrieben und ob in diesem Zuge auch Strom erzeugt wird, soll dem Anbieter überlassen werden. Vorgaben zur Effizienz kämen von den Gesetzen des Bundes, sagt Runkel.
Schafstädter Ortschaftsrat kommt zu einer Sondersitzung zusammen
Die Stadt drückt beim Thema nun aufs Tempo, weil sie das Nahwärmesystem schon bis zur nächsten Heizperiode im Herbst haben will. Die Ausschreibung sei aber erst im Dezember fertig geworden, sagt Runkel. Nun soll der Stadtrat bereits am Donnerstag eine Entscheidung treffen.
Zuvor kommt am Mittwoch der Schafstädter Ortschaftsrat zu einer Sondersitzung zum Thema Nahwärme zusammen. Ortsbürgermeister Klaus Andres erklärt, er stehe der Idee, die schon länger existiert habe, offen gegenüber. (mz)