„Das ist nicht versichert. Das ist weg.“ Sichtbehinderungen auf der A9 - Erste Feldbrände der Saison im Saalekreis zerstören die Ernte
Ragwitz/Ermlitz/MZ - Die Erntesaison hat für die Agrargenossenschaft Bad Dürrenberg denkbar schlecht begonnen. Am Dienstagmittag standen Teile der Wintergerste in Flammen. Es bildet sich eine dunkle Rauchsäule über den betroffenen Feldern, die schon aus weiter Entfernung zu sehen war. „Wir reden von einer Fläche von 25 bis 30 Hektar, die abgebrannt sind“, berichtete Matthias Ulrich, Prokurist der Genossenschaft am Nachmittag. Den entstandenen Schaden bezifferte er auf 50.000 Euro: „Das ist nicht versichert. Das ist weg.“
Weshalb das Feuer auf dem Gerstenfeld ausbrach, war zunächst unklar. Laut Ulrich waren in der Nähe Mäharbeiten in Gange. Klar ist allerdings, wo der Brand begann. Auf halben Wege zwischen den südlichen Dürrenberger Ortsteilen Ragwitz und Goddula, wie Robin Elze, Einsatzleiter und Chef der Ortswehr Tollwitz, erklärte. Seine Kameraden waren ebenso im Einsatz, wie die der übrigen Dürrenberger Wehren. Unterstützung erfuhren sie zudem von den Brandschützern aus Lützen, Großkorbetha und Zorbau.
40.000 Liter Wasser
Insgesamt, so sagte Elze, seien gut ein Dutzend Fahrzeuge und 50 Kameraden im Einsatz gewesen. Dieser gestaltete sich schwierig: „Wir hatten das Problem, dass der Wind gedreht hat. Das Feuer hat so die erste eingerichtete Brandschneise übersprungen. Wir hatten dann zu tun, es wieder einzudämmen.“ Dies gelang schließlich aber – auch in guter Zusammenarbeit mit der Agrargenossenschaft, wie der Einsatzleiter betonte: „Sie haben uns mit Wasser versorgt. Insgesamt haben wir gut 40.000 Liter verwendet.“
Auch in Ermlitz brennt Feld
Für die Bad Dürrenberger Kameraden war es einer der größten Feldbrände der vergangenen Jahre und der erste dieses Sommers: „Wir hoffen auch, dass es der Letzte war“, sagte Genossenschaftsprokurist Ulrich. Angesichts der starken Regenfälle der vergangenen Tage, habe es ihn überrascht, dass das Getreide schon so trocken war, dass es so brennt. Elze wunderte das nicht: „Das Getreide ist trocken. Der Boden brennt ja nicht.“
20 Kilometer weiter nördlich erlebten auch die Feuerwehren der Gemeinde Schkopau den ersten Feldbrand der Saison. Unmittelbar gegenüber des Gerätehauses der Wehr in Ermlitz war ebenfalls am Dienstagmittag Getreide in Brand geraten. Die Ursache war laut Einsatzleiter Stefan Geisler zunächst unklar. Mäharbeiten gab es hier nicht. Den Einsatzkräften aus Ermlitz, Raßnitz und Lochau machte vor allem der Ostwind zu schaffen, der die Flammen zunächst in Richtung Oberthau trieb. Nach gut 75 Minuten war das Feuer dann jedoch aus. „Der Landwirt hat uns mit Grubber und Traktor unterstützt und das eingefurcht, so dass sich das Feuer nicht weiter ausbreiten konnte“, erklärte Geisler. Am Ende waren daher dort lediglich zwei Hektar vom Brand betroffen.