Schwimmen Schwimmen: Neue Medaillen im Schlafzimmer
MERSEBURG/MZ/LOS. - Im Kinderzimmer oder im eigens dafür eingerichteten Keller, bekommt man da meist als Antwort. Fragt man die 38-jährige Schwimmerin Carola Ruwoldt aus Braunsbedra, lacht sie verschmitzt. Ihre Antwort: im Schlafzimmer. Es sei ganz hilfreich beim Einschlafen, flachst sie weiter. Andere zählen Schäfchen, Carola Ruwoldt eben Medaillen.
Seit Samstag baumeln bei der für den SV Merseburg startenden Geiseltalerin im Schlafzimmer noch fünf Plaketten mehr an der Wand. Alle ihre fünf Starts bei der Masters-Landesmeisterschaft in Leipzig beendete sie ungefährdet als Gesamtsiegerin. Über die Strecken 50 und 100 Meter Rücken, 50 und 100 Meter Freistil sowie 50 Meter Schmetterling kam sie nah an ihre Bestzeiten heran. Titel auf Landesebene sind für Ruwoldt schon zur Gewohnheit geworden, darum bezeichnet sie ihre jüngsten Erfolge als "gute Standortbestimmung".
Wichtige Wettkämpfe stehen für Ruwoldt in diesem Jahr nämlich noch an. Sie wird Anfang Juli bei den deutschen Meisterschaften in Hannover antreten. "Der absolute Höhepunkt kommt aber im September", hakt die Schwimmerin ein. Bei den Europameisterschafen in Jalta, auf der Halbinsel Krim, will sie bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitreden. Ihre persönlichen sportlichen Highlights stellt die Braunsbedraerin aber auch gern einmal hintenan. Und zwar, wenn sie sich bei regionalen Wettbewerben wie den Landesmeisterschaften am Samstag mit ihren Vereinskameraden freuen kann. "Weil man weiß, wie sehr sie dafür trainiert haben", sagt Ruwoldt.
In Leipzig muss es für sie darum schon fast ein Freudentaumel gewesen sein. Denn Reinhart Pulow holte den Titel über 50 Meter Rücken, Lutz Rauschenbach wurde mit Bestzeit Zweiter über 200 Meter Brust. Und Ruwoldts Trainingskollege Jörg Behnsch siegte über 100 Meter Schmetterling und 50 Meter Freistil.