Schloss Ostrau Schloss Ostrau: Warum sich der Café-Ausbau verschiebt

Ostrau - Auch wenn viele schon den Winterling-Tagen im Park Ostrau entgegenfiebern: Die zu den „Gartenträumen“ des Landes Sachsen-Anhalt zählende Anlage ist nicht nur zur Zeit der gelben Blütenpracht ein lohnenswertes Ausflugsziel. Das ganze Jahr über schätzen die Ostrauer das Gelände, kommen gern Gäste dorthin. Seit 2017 gibt es deshalb im Schloss ein Schlosscafé, das an den Wochenenden und an Feiertagen zum Besuch lockt.
„Es hat sich gut etabliert für Einwohner, Ausflugsgäste und Leute aus den umliegenden Orten“, blickt Georg Rosentreter aus dem Vorstand des Vereins Schloss Ostrau zurück. Anfangs habe der Verein es ausschließlich ehrenamtlich betrieben, mittlerweile gibt es erste Angestellte, und das Café ist zum örtlichen Arbeitgeber geworden. Sogar in der kälteren Jahreszeit, in der früher das Schloss fast in einer Art Winterschlaf verharrte, ist durch das Café Leben im Schloss.
Schloss Ostrau: „Wir wollen die Gastronomie im Schloss auf eine solide Grundlage stellen“
Der Verein als Betreiber freut die Beliebtheit des Cafés nicht nur. Er reagiert auf die wachsende Nachfrage und hat Pläne zum Ausbau des Cafés hin zu einer richtigen Gaststätte mit Küche, Spülküche, Lagermöglichkeiten und weiteren Sanitäranlagen geschmiedet. „Wir wollen die Gastronomie im Schloss auf eine solide Grundlage stellen. Das ist unser wichtigstes Projekt“, sagt Georg Rosentreter und hat damit die nachhaltige und zukunftsfähige Nutzung der Schlossanlage ebenso im Blick wie den Ort Ostrau selbst, in dem in den letzten Jahrzehnten die öffentlichen Einrichtungen immer weiter zurückgegangen sind.
Natürlich ist dafür viel Geld notwendig. Deshalb hat der Verein für die Sanierung und Erweiterung des Cafés einen Antrag beim europäischen Fördermittelprogramm Leader für die Entwicklung des Ländlichen Raums gestellt. Im November erhielt der Verein von der zuständigen Leader-Gruppe „Unteres Saaletal und Petersberg“ die Nachricht, dass das Projekt bei der Priorisierung der insgesamt rund 30 eingereichten Projekte auf dem Listenplatz 1 steht. „Das jedoch bedeutet, dass wir bis zum 1. März alle erforderlichen Voraussetzungen, samt eines genehmigten Bauantrages, einreichen müssen“, so Rosentreter. „Das ist aber nicht zu schaffen.“
Schloss Ostrau: Bei Genehmigungsplanung muss viel beachtet werden
Bei der Genehmigungsplanung müsse viel beachtet werden. Die Absprache mit der zuständigen Denkmalbehörde und die Konstellation mit der Grundschule, die noch immer im Schloss ansässig ist, nennt er als Beispiele. Deshalb setzt der Verein jetzt auf eine Verschiebung des Bauvorhabens auf die nächste Förderperiode des Leader-Programms.
„Das klingt auf den ersten Blick negativ, nach Verzögerung und Rückschlag. Das ist es aber nicht. Wir sehen das positiv und als Chance, denn wir brauchen die nächsten zwei Jahre für die Genehmigungen, die räumlichen Umordnungen und das Stellen des Bauantrags“, sagt Rosentreter und blickt optimistisch in die Zukunft.
Schloss Ostrau: Auch der Besuch des Schlosscafés ist eine Unterstützung
Beispielsweise wolle man zuvor auch schon Fenster instandsetzen. Allein dafür müsse man mit Kosten von 30.000 Euro rechnen, sagt Rosentreter. Im März 2022 könnte dann ein auf soliden Füßen stehender Antrag bei Leader gestellt werden.
Im Fall der Bewilligung durch Leader könnten dann von den für die Baumaßnahme geplanten 140.000 Euro rund 100.000 Euro durch das europäische Förderprogramm übernommen werden. Für den Eigenanteil hofft der Verein auf kleine wie größere Spenden. Auch der Besuch des Schlosscafés sei eine Unterstützung. (mz)