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Ansturm auf Verbraucherzentrale Saalesparkasse: Darf Sparkasse unliebsame Sparverträge kündigen?

05.03.2018, 11:10
Eine Filiale der Saalesparkasse in Langenbogen.
Eine Filiale der Saalesparkasse in Langenbogen. Silvio Kison

Merseburg/Halle (Saale) - Kundenansturm bei der Verbraucherzentrale: Nach den Kündigungen von sogenannten Prämiensparverträgen von Sparkassen-Kunden in Anhalt-Bitterfeld, Stendal und Harz zieht jetzt auch die Saalesparkasse nach. So beschwerte sich eine Leserin bei der MZ, sie habe zwei Verträge, und beide seien ihr gekündigt worden. Wie könne sie sich wehren?

Verbrauchernzentrle rät zum Widerspruch

„Ich rate in jedem Fall, Widerspruch einzulegen“, sagt Ute Bernhardt von der Verbraucherzentrale in Halle. „Die Verträge müssen aber individuell geprüft werden.“

Bei den Prämiensparverträgen legen Kunden einmal eine feste Summe an und zahlen monatlich einen Betrag ein. Dafür erhalten sie Zinsen, die vergleichsweise niedrig sind. Für ihre jährlichen Beiträge bekommen sie zusätzlich einen Bonus, der mit der Zeit steigt. Dieser Bonus wird umso höher, je länger der Vertrag läuft.

Laut der Verbraucherzentrale beginne der Bonus in der Regel im dritten Sparjahr mit drei Prozent der Jahressparbeiträge und kann eine Höhe von bis zu 50 Prozent erreichen. Das soll nach den Angaben in einem Werbe-Flyer zum Prämiensparen in „bis zu 25 Jahre Laufzeit“ möglich sein.

Erwartungen der Kunden massiv enttäuscht

Laut Verbraucherschützern werden durch die Kündigung Erwartungen der Kunden massiv enttäuscht. Die Saalesparkasse beruft sich auf das Gebot der Wirtschaftlichkeit und die derzeitige Situation am Kapitalmarkt. „Gekündigt werden nur unbefristete Prämiensparverträge, die die höchste Prämienstufe bis Ende vergangenen Jahres erreicht haben“, so eine Sprecherin.

Die Verbraucherzentrale verwies darauf, dass im Dezember das Amtsgericht Stendal erstmals die Kündigung von Prämiensparverträgen für unwirksam erklärt hatte.

››Informationsveranstaltungen der Verbraucherzentrale zum Thema: Donnerstag, 8. März, 14, 16 und 18 Uhr, Steinbockgasse 1 in Halle, Anmeldung über Tel. 0345/2980311 (mz/qui)