Nach Fahndung mit Blitzerfotos Nach Fahndung mit Blitzerfotos: Wollten Kennzeichen-Diebe Straftaten vertuschen?

Merseburg/Querfurt - In den vergangenen Tagen ist die Polizei im Saalekreis gleich mehrfach mit einem besonderen Zeugenaufruf an die Öffentlichkeit gegangen: Mit Hilfe von Blitzerfotos wurden vermeintliche Kennzeichendiebe gesucht, die mit den gestohlenen Tafeln am Auto zudem als Raser überführt wurden.
Kennzeichendiebe im Saalekreis: Diebe vertuschen so Straftaten
Genaue Zahlen dazu, wie oft Kennzeichen gestohlen werden, konnte die Polizei auf MZ-Anfrage nicht mitteilen, da der Kennzeichendiebstahl in der Statistik nicht gesondert ausgewiesen wird. Auch eine Häufung solcher Straftaten zum Jahreswechsel kann die Polizei nicht bestätigen.
Allerdings ist auch den Ermittlern klar, warum Kennzeichen gestohlen werden: „Mit den Kennzeichen werden Straftaten verübt“, sagt Polizeisprecherin Monika Lehmann. „Tankbetrug, Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz, Urkundenfälschung, zur Begehung von sonstigen Einbruchsdiebstählen in Wohnungen oder auf Baustellen und unter anderem bewusste Raserei“, zählt sie einige Delikte auf, bei denen falsche Kennzeichen eine Rolle spielen können.
Kennzeichendiebe im Saalekreis: Das rät die Polizei Betroffenen
Die Aufklärungsquote liegt bei diesen Straftaten nicht höher als bei anderen Delikten, wie Lehmann betont. Auch wenn man meinen könnte, dass das Diebesgut aufgrund der Buchstaben- und Zahlenkombination leichter identifizierbar ist. „Die Täter werfen die gestohlenen Kennzeichen nach der Tat nicht weg, dadurch bleiben die meisten Kennzeichen verborgen“, sagt die Polizeisprecherin.
Nicht auszuschließen ist zudem, dass vermeintlich gestohlene Kennzeichen einfach verloren worden oder beim Unfällen abhanden kamen. Deshalb lautet der erste Tipp der Polizei für Betroffene: Man sollte das nähere Umfeld absuchen, wenn man ein fehlendes Kennzeichen bemerkt. Darüber hinaus sollen Betroffene unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten: „Um eine schnellstmögliche Fahndungsausschreibung zu gewährleisten“, erklärt Lehmann. (mz)