Mücheln Mücheln: Am Anbau des Gymnasiums weht der Richtkranz

Mücheln - Ein Rohbau kann Tücken haben. Lehrerin Simone Petrasch muss das klar gewesen sein, als sie für das Kulturprogramm ihrer Schüler anlässlich des Richtfestes für den Anbau an das Freie Gymnasium Geiseltal in Mücheln folgende Zeilen dichtete: „Noch kann man nicht drin sitzen, pfeift der Wind noch durch die Ritzen“.
Denn der Wind pfiff während der Veranstaltung Donnerstagnachmittag so stark, dass Gymnasiastin Joanne Betschak bei ihrem Stück am E-Piano die Noten wegflogen und das für den Richtspruch bereit stehende Sektglas schon während der Rede von Bürgermeister Andreas Marggraf (parteilos) vom ersten Stock herabfiel und in mehrere Stücke zersprang.
3,5 Millionen Euro teurer Anbau
Zum Glück wurde dabei niemand verletzt. Hatte das Stadtoberhaupt doch gerade betont, dass der 3,5 Millionen Euro teure Anbau für dringend benötigte weitere Unterrichtsräume für die aktuell 215 Schüler in elf Klassen nicht nur zügig vorangehe und im Zeitplan sei. Bisher sei auch alles unfallfrei vonstatten gegangen.
Jetzt sei ein entscheidender Abschnitt fertig. Jeder sehe, dass man Zukunft bauen könne. Architekt Denis Meißner vom zuständigen Merseburger Architekturbüro Klappach wurde konkreter: Als nächstes folgen laut ihm die Dachabdichtung und der Einbau der Fenster, damit das Gebäude für den Innenausbau im Winterhalbjahr vorbereitet ist.
Anerkennung für das 2009 eröffnete Gymnasium
Eine besondere Anerkennung für das 2009 eröffnete einzige Gymnasium in freier Trägerschaft des Saalekreises kam von Landrat Frank Bannert (CDU). Er betonte, dass es im Kreis natürlich nicht nur die fünf staatlichen Gymnasien gebe, wie sein Stellvertreter im Zusammenhang mit Investitionen in einem MZ-Bericht vom Donnerstag geäußert hatte. Mücheln sei selbstverständlich Nummer sechs.
Frank Bannert gab gleichzeitig zu, er habe nicht erwartet, dass Mücheln 2016 bei den ersten Abiturprüfungen in der jungen Schulgeschichte im Vergleich mit den Gymnasien in Merseburg und Querfurt am besten abschneiden würde. „Dummköpfe“ nannte er diejenigen, die danach das nachweislich unrichtige Gerücht von einer Schummelei streuten. „Dem Erfolgreichen gehört der Neid“, so der Kommentar des Landrates. (mz)