Diskussion zur aktuellen Klimapolitik Meinungen zur aktuellen Klimapolitik: Patrick Moore: "Wir müssen Kohlendioxid feiern"

Leuna - Wenn der Kanadier Patrick Moore auftritt, bleibt seine Geschichte bei der Umweltorganisation Greenpeace nicht unerwähnt. So auch bei einem Diskussionsforum am Donnerstag im cCe-Kulturhaus in Leuna, organisiert vom Verband Innoplanta, der sich für „grüne Gentechnik“ einsetzt, und dem liberalen Mittelstand Sachsen-Anhalt. Angekündigt ist Moore als Mitbegründer der Organisation, die jedoch seit Jahren gegen diese Aussage vorgeht.
In den Anfängen sei er Mitglied gewesen, unterstützte die Ansichten von Greenpeace. Die haben sich jedoch geändert, so Moore. Nach 15 Jahren sei er ausgetreten, heute könne er sich kaum noch mit deren Ansichten identifizieren.
Kohlenstoffdioxid als „Nahrung des Lebens“
Es stehe nur noch das Grüne (englisch: green) und weniger der Frieden (englisch: peace), also das Humanitäre, im Vordergrund. Das rücke er mit seinen Gedanken zum Klimawandel in den Vordergrund: Seine These ist, dass man auf Kohlenstoffdioxid nicht verzichten kann. „Wir müssen C02 feiern“, sagt er und bezeichnet den Stoff als „Nahrung des Lebens“. Er glaubt nicht, dass die Reduzierung des Kohlenstoffdioxides in der Atmosphäre helfe, die Erwärmung der Erde zu stoppen.
In Grafiken sei zu erkennen, dass der Gehalt von CO2 in der Atmosphäre steige und sinke, weil die Temperatur der Erde steige und sinke. Wenn sich Ozeane aufwärmen, würden sie das gebundene Gas abgeben. Dadurch steige der Gehalt in der Atmosphäre. „Der steigende Kohlendioxidgehalt hinkt 800 Jahre der Temperatur der Erde hinterher.“ Ohne den Stoff würden Pflanzen sterben, er rät daher, den Ausstoß nicht zu verringern.
Kritisch steht auch Publizist Michael Miersch, ebenfalls Redner an dem Abend, den erneuerbaren Energien gegenüber. Der Zubau von Wind- und Solaranlagen würde eine riesige Fläche in Deutschland einnehmen, ohne dass die Folgen für die Natur bedacht würden.
„Der Glanz kennt keine Schatten.“ Aber seit dem Zweiten Weltkrieg habe die heftigste Naturzerstörung stattgefunden, und keine Industrie habe sich so ausbreiten dürfen wie diese. Sein Argument: Klimapolitik wird zu oft mit Umwelt- und Naturschutz gleichgesetzt. (mz)